Der Höchstadter Peter Appel liebt seit seiner Schulzeit Gedichte und schreibt auch selbst. Im Alter von 75 Jahren hat er jetzt 50 seiner Werke über die Liebe und den Alltag in Buchform veröffentlicht.
Kranichfeld und Rudolf Baumbach sind daran schuld, dass der Höchstadter Peter Appel seine Gedichte doch noch veröffentlichte. "So etwas hab ich auch in meiner Sammlung", stellte er beim Lesen der Baumbach-Gedichte fest.
Geschrieben hat der Höchstadter praktisch sein Leben lang. Romantische Gedichte, melancholische und solche, die ganz Alltägliches nachdenklich in Versform bringen. Erst der 1840 in Höchstadts Partnerstadt geborene Dichter brachte Appel auf die Idee mit dem Gedichtband. Von Baumbach stammen Liedtexte wie "Hoch auf dem gelben Wagen" und "Keinen Tropfen im Becher mehr".
Überhaupt Kranichfeld - Appel hat sich in das Zwei-Burgen-Städtchen in Thüringen verguckt und besucht dort gerne die Feste.
Kein Wunder, dass ein Lob auf die Partnerstadt Höchstadts den Reigen eröffnet.
Insgesamt etwa 150 Verse geschrieben Rund 150 Verse hat der heute 75-Jährige in seinem Leben geschrieben. Etwa 50 hat er zur Veröffentlichung ausgewählt. Die Frage, welches sein liebstes sei, ist für ihn schwierig zu beantworten. "Am schönsten sind natürlich die Liebesgedichte, weil da das Herz voll ist", meint er. Manchmal gibt sich die Liebe aber auch getarnt, wie in dem Gedicht "Glücklicher Zufall". Eine wahre Begebenheit, ebenso wie die vielen Zeilen über glückliche Urlaubstage. Stimmungen beschwört Appel herauf, wenn er die Jahreszeiten in ihrem Wechsel beschreibt, wie der Regen von den Bäumen tropft oder grauer Nebel die Konturen verwischt.
Wann das alles angefangen hat, weiß er nicht mehr.
Nur so viel: Von der Schule her "im Klassischen verwurzelt", habe er Gedichte allein vom Zuhören auswendig gelernt. Das Sprechen im Versmaß liege ihm einfach, sagt er.
Eines aber gehe überhaupt nicht: sich an den Schreibtisch zu setzen mit dem Vorsatz, etwas zu schreiben. Er brauche einen Auslöser, eine Beobachtung oder Stimmung. Wie das so ist mit dem Dichten, sagt er selbst am besten: Es geht nicht immer. Aber wenn,
"dann geb' ich beim Schreiben mein Innerstes her, lass tief in die Seele mir blicken. Oh Muse, oh Muse, verlass mich nicht mehr, ich brauch' dich, sonst kann mir nichts glücken." Den Gedichtband gibt es in Höchstadt in der Bücherstube und in Herzogenaurach bei "Bücher, Medien und Mehr" zum Preis von 8,90 Euro.