Corona beschert zusätzliche iPads für den Online-Unterricht und -Messgeräte für jedes Klassenzimmer. Höchstadt zapft alle Förderprogramme an.
Auch an der Spix-Mittelschule in Höchstadt muss ab Mittwoch , 9. Dezember, wieder die Hälfte der Schüler ab den achten Klassen online zu Hause unterrichtet werden. Um die verschärften Corona-Regeln einhalten und am Fernunterricht teilnehmen zu können, brauchen die Schüler in den eigenen vier Wänden einen Computer und Internetzugang. Weil es auch Kinder gibt, die diese Voraussetzungen nicht haben, hat die Schule iPads der Firma Apple angeschafft, die an einzelne Schüler verliehen werden.
63 iPads hat die Spix-Schule in einer ersten Charge bereits bekommen, 32 weitere werden noch geliefert. "Das ist dann für unsere Schule ausreichend", sagt Rektor Michael Ulbrich. Wie die in der Stadtverwaltung für das Zuschusswesen zuständige Roswitha Wiegandt bei der Vorstellung der Tablet-Computer wissen ließ, hat die Stadt Höchstadt für 107 000 Euro rund 200 Tablets angeschafft. "Wenn wir Glück haben, bekommen wir den kompletten Betrag erstattet", ist Wiegandt zuversichtlich.
Bürgermeister Gerald Brehm (JL) lobt Wiegandt und Kämmererin Verena Hausmann, dass in der Höchstadter Finanzverwaltung alle Förderprogramme sofort angezapft wurden. Während bei der Beschaffung der Geräte Staat und Kommunen schnell reagierten, mangle es allerdings bei der Betreuung des gesamten IT-Bereichs gewaltig, kritisiert Rektor Ulbrich. Ein Lehrer mit zwei Wochenstunden soll sich um die Computer in der Schule und bei den Schülern zu Hause kümmern. "Total unmöglich", klagt Ulbrich. Die Hardware sei jetzt nicht mehr das Problem, dafür die Betreuung.
Die Lehrer, die die Familien ihrer Schützlinge sehr gut kennen, werden jetzt eruieren, wo iPads gebraucht werden. Dann schließen die Schüler einen Leihvertrag mit ihrer Schule ab. 30 iPads hat Höchstadt übrigens auch für die Anton-Wölker-Grundschule und weitere 20 für die Grundschule Süd angeschafft.
Die Tablet-Computer für die Schulen sind eine der schnellen Anschaffungen der Stadt, die es ohne die Corona-Pandemie wohl nicht gegeben hätte. Eine weitere sind 85 Kohlendioxid-Messgeräte für die drei städtischen Schulen und acht Kitas in Höchstadt. Finanziert wurden all diese Geräte über ein schnell angegangenes Förderprogramm.
Die -Sensoren schlagen jetzt Alarm, wenn die Luft in den Klassenzimmern zu schlecht zu werden droht. 400 parts per million sind in der Außenluft normal, in den Klassenzimmern ist der Alarm auf 1000 eingestellt. Dann muss durchgelüftet werden, um eventuell vorhandene Coronaviren hinauszublasen.
Auch wenn er dafür Verständnis hat, ist für Rektor Ulbrich "das ständige Aufreißen von Fenstern nicht optimal". Es störe den Unterricht. Wenn dann 25 Kinder in einem 58 Quadratmeter großen Klassenzimmer sitzen, könnte man die Fenster gleich ganz offen lassen.
Mobile Geräte zur Luftreinigung hat die Stadt nach den Vorgaben nur zwei anschaffen müssen. "Was nützen solche Geräte, wenn trotzdem gelüftet werden muss", sagt Brehm dazu.