Lothar Seifert hat sich vor zwei Jahren mit seiner Firma "CET Technology" in Höchstadt selbstständig gemacht. Seine Solar-Inselsysteme verkauft er unter anderem in Afghanistan und dem Iran. Jetzt will er den Markt in Afrika erobern. Seit Dienstag ist er im Umweltpakt Bayern.
Vor zwei Jahren hat er sich selbstständig gemacht. Sein eigenes Unternehmen im Aischpark gegründet. Erneuerbare Energien waren schon vorher sein Spezialgebiet. Jetzt plant, projektiert und baut Lothar Seifert mit sieben seiner Mitarbeiter Photovoltaikanlagen und autarke Solar-Inselsysteme mit Batteriespeicher. Für Einfamilienhäuser bis zu großen Firmengebäuden. Bis sie schlüsselfertig sind. Und das nicht nur in unserer Region: auch im Iran, in Afghanistan, Kolumbien, Ägypten oder Griechenland. Am Dienstag hat Seifert mit seiner Firma "CET Technology" die Teilnahmeurkunde am Umweltpakt Bayern von Landrat Eberhard Irlinger (SPD) verliehen bekommen.
Vor zwei Wochen war der Energieanlagenelektroniker erst in Teheran. Zurück kam er mit einer mündlichen Zusage, einen Snackhersteller mit einem seiner Solar-Inselsysteme ausstatten zu dürfen. Keine Seltenheit für Seifert.
Sein Kundenstamm in Deutschland macht zwar - vor allem was den Eigenverbrauch angeht - noch die Mehrheit aus, immer mehr Aufträge laufen aber international: "Wir arbeiten stark daran, dass wir noch mehr Auslandsgeschäfte haben." Gerade in den arabischen Ländern, aber auch in Osteuropa sei Photovoltaik gerade "im Kommen".
In Kabul ist derzeit die deutsche Botschaft sein Auftraggeber, Endkunde ist die Bundeswehr und Sicherheitsdienste. "Die Funkverbindungen von diesen Camps müssen sichergestellt sein. Das Stromnetz funktioniert nicht, aber Sonne gibt es genug", erklärt Seifert. Der Batteriespeicher des Inselsystems garantiert die Stromversorgung.
Qualität made in Germany Der Kontakt zu seinen Kunden ist Seifert wichtig. Viele kannte er noch aus seiner Zeit bei Imo in Gremsdorf, wo er zuletzt 15 Jahre Geschäftsführer war.
"Viele setzen auf Qualität made in Germany, wollen es aber zum Preis made in China", sagt Seifert.
Die Sonnenenergie für die eigene Stromerzeugung zu nutzen würde er jedem empfehlen. Seifert selbst hat Solarzellen bei sich zuhause in Adelsdorf installiert.
Denn Photovoltaik rentiert sich nicht nur der Umwelt wegen, sondern auch finanziell: "Je nachdem, wie groß die Photovoltaikanlage ist, ist sie nach zehn Jahren schon von alleine bezahlt." Photovoltaikanlagen in Deutschland haben häufig noch keinen Batteriespeicher, die sind laut Seifert noch zu teuer. Der Trend, sie mit einbauen zu lassen, wächst aber dennoch. "Viele wollen einfach unabhängig vom Stromnetz und den immer steigenden Preisen sein."
Als TÜV-geprüfter Gutachter ist Seifert außerdem häufig vor Ort, wenn es Probleme mit der Anlage gibt.
"Viele Unternehmen sind damals auf den Zug Photovoltaik aufgesprungen, obwohl sie nichts mit Elektrotechnik zu tun haben. Dementsprechend wurden die Anlagen manchmal installiert", ärgert sich Seifert.
Photovoltaik ist aber nur ein Bereich von CET Technology. Seifert betreibt auch Kleinwindkraftanlagen sowie autarke, eigens entwickelte Beleuchtungssysteme, beispielsweise Straßenlampen mit Solar oder Firmen- und Werbeschilder. "Das war meine Idee", sagt Seifert ein bisschen stolz. Gerne würde er auch eine Stromtankstelle anbieten. "Doch dazu muss Frau Merkel erstmal ihr Vorhaben von einer Million Elektroautos bis 2020 realisieren", findet Seifert. Er warnt auch in Vorträgen immer wieder vor der Endlichkeit der fossilen Energieträger: "Wir haben sie in einem Jahrhundert fast komplett ausgebeutet.
Ich glaube, die Ölreserven reichen noch 30 bis 40 Jahre."
Sauerstoff für Fische Seifert setzt ohnehin weiter auf erneuerbare Energien. Nicht nur international, auch in der Heimat ist er mit seinen Produkten verwurzelt. Die Pumpe im Teich der Realschule Höchstadt ist durch Photovoltaik betrieben. Gesponsert von CET Technology. Und auch der Fischteichgenossenschaft Höchstadt konnte Seifert helfen. Seit zwei Monaten steht in einem Gewässer in Hesselberg ein von ihm entwickeltes Inselsystem. Die Genossenschaft wandte sich an Seifert, da wegen des niedrigen Sauerstoffgehalts in den heißen Sommermonaten Fische gestorben sind. "Wir sehen einen neuen Markt gerade hier in der Karpfenregion." Der Erfolg könnte ihm Recht geben: Seit zwei Monaten ist kein Fisch mehr gestorben.
Seifert möchte seine Fühler aber noch weiter ausstrecken: "Wir wollen in Afrika dabei sein.
Nur auf den Standort Deutschland kann man sich nicht verlassen."
Idee Der Umweltpakt Bayern ist eine Vereinbarung, die jeweils für fünf Jahre zur Zusammenarbeit zwischen dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und der bayerischen Wirtschaft sowie einzelnen Unternehmen geschlossen wird. Die Arbeit besteht in der Selbstverpflichtung, Ressourcen einzusparen und umweltschonende Technologien zu verwenden. Ziel ist ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum.
Teilnehmer In Höchstadt sind außerdem folgende Firmen Teilnehmer beim Umweltpakt: Autohaus H. Wormser GmbH, EVG Nord GmbH, Fa. Alexander Funk Fachbetrieb nach WHG, Kreissparkasse Höchstadt/Aisch. Insgesamt sind im Landkreis Erlangen-Höchstadt 39 Firmen beteiligt.
Ein großes Lob an Frau Sabine Herteux, Sie hat ihre Arbeit sehr Gut Erledigt und sind mit dem Endprodukt sehr zufrieden.
Freundliche Grüße
Ihre CET Technology GmbH