Im Heßdorfer Ortsteil Hesselberg ist aufgrund des Hochwassers der Kanal voll Wasser gelaufen. Um schlimmeren Folgen vorzubeugen, haben Einsatzkräfte am Samstagabend Sandsäcke im Mohrbach platziert.
Die Bewohner der Neuhauser Straße in Hesselberg schauen seit etwa einem Tag gespannt auf den Pegel des Mohrbachs, der südlich um ihr Dorf fließt. Denn seitdem die Regenüberlaufeinrichtung neben dem Löschteich als Auslauf des Kanals überflutet ist, droht Wasser in die Keller der etwa 20 Häuser der Straße zu drücken. Eine Familie musste bereits Wasser aus ihrem Haus pumpen. Das sah der Hesselberger Feuerwehrkommandant Christian Kestler als Warnsignal und kontaktierte Bürgermeister Horst Rehder. Der wartete nicht lange und bat das technische Hilfswerk (THW) in Baiersdorf um Amtshilfe. Und Kestler organisierte noch weitere Helfer. Am Samstagabend sahen die Hesselberger Bewohner schließlich ein reibungslos funktionierendes Miteinander verschiedener Rettugskräfte und Freiwilliger.
Der Lkw-Fahrer Bernd Schacher vom Fuhrunternehmen Schickert aus Dechsendorf hatte etwa sieben Kubikmeter Sand angeliefert.
Schacher lud zusammen mit etwa zehn Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr aus Hesselberg den Sand in sogenannte Big Bags, Sandsäcke mit einem Fassungsvolumen von jeweils etwa 900 Litern. Die THW-Mitarbeiter manövrierten die Säcke dann mit einem Unimog-Kran in den Bach, um die Wassermassen vom Kanalüberlauf abzulenken. So entstand ein sogenannter Pumpensumpf innerhalb des abgedichteten Bereiches durch die Sandsäcke, wie es der THW-Einsatzleiter Michael Haas erklärte. Hier konnten die Hochleistungspumpen der ebenfalls angerückten Feuerwehren aus Ober- Mittel- und Untermembach und Heßdorf eingesetzt werden. Unter der fachmännischen Begutachtung der beiden Gemeindearbeiter im Fachbereich Wasser Erwin Balsam und Klaus Friedl wurde versucht, den Kanal zu entlasten und Wasser in den Bach zu pumpen. Nach etwa zwei Stunden waren erste Erfolge zu sehen.
Auch Bürgermeister Horst Rehder sah sich den Einsatz an und packte mit an.
"Das ist hier eine vorbeugende Maßnahme, da wir nicht wissen, wie stark es noch in den kommenden Stunden regnen wird", erklärte Rehder. Im Gemeindebereich Heßdorf war das seiner Aussage zufolge der erste Hochwassereinsatz in den vergangenen Wochen. "Der Kanal hier liegt tiefer als der Wasserspiegel des Baches. Aus dem Vorfall sollten wir lernen und hier bald einen Hochwasserschutz einbauen", meinte Rehder vor Ort.
Die Bewohner der Neuhauser Straße zeigten sich derweil auf Ihre Art dankbar: Sie servierten den Helfern noch während des Einsatzes Kaffee und Kuchen.