Himpel empfiehlt Wechsel zu hauptamtlichen Bürgermeister

2 Min
Die Freien Wähler Lonnerstadt werden weiterhin von Gerrit Hoppe (2.v.r.) geführt. Im Bild Bürgermeister Stefan Himpel, Zweite FW-Vorsitzende Regina Bruckmann, Schriftführer Markus Lenk (v.l.). Foto: Seeger
Die Freien Wähler Lonnerstadt werden weiterhin von Gerrit Hoppe (2.v.r.) geführt. Im Bild Bürgermeister Stefan Himpel, Zweite FW-Vorsitzende Regina Bruckmann, Schriftführer Markus Lenk (v.l.).  Foto: Seeger

"Quo vadis" - wohin gehst du - Lonnerstadt?" Gerrit Hoppe, alter und neuer Vorsitzender der Freien Wähler und Gemeinderat stellte die Frage wohl mehr an sich selbst denn an die kleine Schar an Mitgliedern, die sich zur Generalversammlung eingefunden hatten.

Denn der knapp 2000 Einwohner zählenden Gemeinde sind derzeit wegen fehlender Finanzmittel in vielen Dingen die Hände gebunden. Bürgermeister Stefan Himpel, selbst aus den Reihen der Freien Wähler, machte dies in seinen Statements mehr als deutlich.

Priorität hätten Straßensanierungen. Dabei werde versucht, "bürgernahe Lösungen", zu finden. Bereits 2015 wurden einige besonders schadhafte Straßen saniert. Gerrit Hoppe will den Fokus auf die Zufahrt von der Kreisstraße zum Sportheim lenken. "Eine Katastrophe", sagte der FW-Vorsitzende.

Sanierungsbedarf gibt es auch bei den Brückenbauwerken. 18 habe die Gemeinde zu unterhalten, teilte Himpel mit. Eine Prioritätenliste sei in Arbeit. Seiner Meinung nach hat die Brücke bei der Schäferei Vorrang, da es sich dabei um eine Schulbusroute handle.


Ein weiteres Kapitel ist der Breitbandausbau, für den zur Zeit die Ausschreibung läuft. Als Breitbandpate stellte Hoppe fest, dass die Gemeinde "gar nicht so schlecht dasteht". Verbesserungsbedarf gebe es in Randbereichen, ganz besonders aber in Mailach. Der "Optimalausbau" sei mit 263 000 Euro zu erreichen. Abgezogen die staatliche Förderung in Höhe von 80 Prozent, hätte Lonnerstadt noch rund 52 000 Euro zu tragen.

Zur Freude des Breitbandpaten soll im künftigen neuen Bauabschnitt II (oberhalb des früheren Sportplatzes) Glasfaser verlegt werden. Die Erschließung soll laut der Zweiten Bürgermeisterin Regina Bruckmann möglichst 2016 über die Bühne gehen. Das Baugebiet könnte dafür sorgen, dass Lonnerstadts Einwohnerzahl, die derzeit ganz leicht im Sinken ist, wieder etwas Aufschwung nimmt.


Bislang keine Flüchtlinge

Flüchtlinge gibt es nach Auskunft des Bürgermeisters bislang in Lonnerstadt nicht. Nach dem Verteilerschlüssel des Landkreises müssten eigentlich bis Ende dieses Jahres 31 Personen aufgenommen werden. Wegen fehlender Unterkünfte sehe die Gemeinde kaum Möglichkeiten. Jedenfalls soll das Obergeschoss des denkmalgeschützten Kleebauernhauses saniert und als Wohnung für anerkannte Flüchtlinge genutzt werden.

Seine Grundschule will Lonnerstadt - trotz kritischer Schülerzahlen - behalten. An der Schule werde das Flachdach des Zwischenbaus und der Geräteräume saniert, sowie ein barrierefreier Zugang geschaffen - Kosten 104 000 Euro.

Rückblickend wurde aufgezeigt, was die Gemeinde 2014 beschäftigt hat. Unter anderem 40 Wasserrohrbrüche, auf die mit einer Neufassung der Satzung reagiert wurde. Bei der Jugendarbeit wurde nicht verschwiegen, dass es Probleme gab. "Wir haben immer Neutralität bewahrt", betonte Hoppe. Da die Jugendarbeit auf einer Kooperation zwischen Kirche und Gemeinde basiert, solle die neue Kirchenführung abgewartet werden. Im April soll Lonnerstadt einen neuen Pfarrer bekommen.

Alles in allem sei das Bürgermeisteramt ein Job, der heute kaum noch nebenberuflich zu bewältigen sei, betonte Himpel. Seinen Stellvertretern Regina Bruckmann und Hans Höps, die ihm viel Arbeit abnehmen, sei er daher sehr dankbar. Dennoch sollte in Zukunft über die Hauptamtlichkeit des Bürgermeisters nachgedacht werden.

Ein besonders erfreuliches Ereignis war für den Bürgermeister die Fertigstellung des Musikpavillons an den Kellern. Der TSV, die Kellerfreunde und der Heimatverein hätten kostenlos gearbeitet und die Gemeinde habe dafür noch Zuschuss bekommen. Den für Feste notwendigen Stromanschluss hatten die Freien Wähler mit 1000 Euro unterstützt.

Bei den Neuwahlen wurde die bisherige Vorstandschaft bestätigt: Regina Bruckmann wurde wieder zur zweiten Vorsitzenden, Bernd Heinlein zum Kassenverwalter und Markus Lenk zum Schriftführer gewählt.