Heßdorfer Feuerwehrhaus wird immer teurer

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Auf der Baustelle geht es trotz einiger Diskussionen im Gemeinderat vorwärts. Foto: Richard Sänger
Auf der Baustelle geht es trotz einiger Diskussionen im Gemeinderat vorwärts.      Foto: Richard Sänger

Nachträgliche Kostensteigerungen verärgern die Heßdorfer Gemeinderäte. Die Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlichen soll aber nicht unter Sparzwängen leiden.

Zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses musste sich der Heßdorfer Gemeinderat erneut mit Kostenerhöhungen befassen. In der Sitzung im Oktober waren die Vergaben der haustechnischen Anlagen beschlossen worden. Im Nachhinein stellten die Planer fest, dass die Angebotssummen den Kostenwerten des bepreisten Leistungsverzeichnisses und nicht den Werten der Kostenberechnung gegenübergestellt worden waren.

Die Vergabe der Bauleistungen war zurückgestellt worden. Dadurch verändert sich auch die vergaberechtliche Ausgangslage und die Gemeinde sieht sich jetzt mit einer Kostenmehrung von knapp 150 000 Euro konfrontiert. Da die Planer von der Verwaltung angehalten wurden, die Kosten zu reduzieren, könnten mögliche Einsparungen von rund 70 000 Euro erreicht werden und dabei einige Sonderwünsche entfallen.

Die Verwaltung erklärte dazu, dass dieses Kostenproblem neben den berücksichtigten Zu-satzwünschen wohl dadurch entstanden sei, dass die Ansätze der Kostenberechnung zu gering waren. Dies werde durch einen Summenvergleich zwischen bepreistem Leistungsverzeichnis und Angebotssumme belegt, lediglich die Differenz beim Gewerk Starkstromanlagen lasse sich dadurch nicht erklären.

Eine weitere gravierende Kostenveränderung wird sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit beim Gewerk Fernmeldeanlagen ergeben. Die Kostenberechnung für dieses Gewerk liegt bei knapp 60 000 Euro und das bepreiste Leistungsverzeichnis bereits bei etwas über 103 000 Euro. Dafür könnten bei der geplanten Lüftungsanlage rund 80 000 Euro eingespart werden. Nach Abwägung einiger relevanter Punkte schlug die Verwaltung vor, die gefassten Vergabebeschlüsse vom 30. Oktober aufzuheben und die Gewerke neu auszuschreiben.

Der Fachplaner fehlte

Natürlich waren die Gemeinderäte über die Mitteilung nicht gerade erfreut. Die beiden Planer Oliver Schüßler sowie Burkhardt Niepelt begründeten die vorliegende Kostenmehrung. So wurde vom Fachplaner wiederholt das Leistungsverzeichnis mit den aktuellen Zahlen angefordert, denn von den Architekten wurden höhere Kosten angesetzt, die vom Planungsbüro TGA wieder reduziert wurden. "Der Fachplaner hat die Kostenmehrung verpennt, das ist schon saublöd gelaufen, denn TGA hat die Mehrkosten nicht kommuniziert", erklärte Schüßler in der Sitzung. Dabei war der Fachplaner zur Sitzung geladen und blieb ihr aber ohne Entschuldigung fern.

In der Diskussion wurde deutlich, dass die Kosten zwar reduziert werden sollen, aber nicht um jeden Preis. Johann Ort (FW) sah bei den Mehrkosten nicht gerade das große Problem, sondern eher in der Diskussion und der krampfhaften Suche nach Einsparungsmöglichkeiten. "Wir bauen ein neues Feuerwehrhaus für über zwei Millionen Euro und sparen plötzlich an der Lüftungsanlage", kritisierte Ort. Schließlich soll ein Feuerwehrhaus nach dem neuesten Stand der Technik und nicht von vorgestern gebaut werden. Dass Einsparungen möglich sind, bestätigte auch Kommandant Peter Bock, aber da er das Leistungsverzeichnis zu kurzfristig erhalten habe, müsse er sich erst detailliert einarbeiten.

Am Ende der Diskussion schlug Projektbegleiter Gerhart Schäfer vor, die Beschlüsse vorerst nicht aufzuheben und die Gewerke neu zu vergeben, denn das könnte sich förderschädlich auswirken. In einem Gespräch mit der Feuerwehr wird geprüft, welche Komponenten reduziert werden oder wegfallen können, und der Projektbegleiter wird mit der VOB-Stelle der Regierung abklären, ob Streichungen möglich sind oder einzelne Positionen weggelassen werden. Das Ergebnis der Gespräche wird in der nächsten Sitzung diskutiert und die Gewerke werden eventuell neu ausgeschrieben.