Der Kunst- und Kulturverein Herzogenaurach präsentiert bis zum 15. Dezember im Kunstraum einen Querschnitt des Schaffens seiner Mitglieder. Die Palette reicht von Zeichnungen bis zu Plastiken. Breiten Raum nehmen Arbeiten im Materialmix ein.
Vielfarbige Bilder, monochrome Werke, Plastiken - der Kunstraum ist bis zum 15. Dezember vielfältig bestückt. Das Jahr 2013 geht in vier Wochen zu Ende. Für den Kunst- und Kulturverein Herzogenaurach ist das der Anlass, alle beteiligten Künstler in einer Gemeinschaftsausstellung zu präsentieren. "Wir haben absichtlich kein Thema vorgegeben", betonte Vereinssprecherin Karin Mersmann bei der Vernissage.
Das gab den Künstlern die Möglichkeit, die Besucher in ihr Schaffen der letzten Monate blicken zu lassen. So ist ein beeindruckende Vielfalt zusammengekommen. Das breite Spektrum spiegelte sich auch im Programm der Eröffnung wider. Die Saxophonistinnen Andrea Aegerter und Karin Sammetinger schlugen einen Bogen vom Jazz zur Klassik und Isolde Wettstein trug ins Ironische spielende Weihnachtslyrik vor.
Wettstein sprach von grauem Himmel und grauen Gassen, während hinter ihr drei überaus farbige Bilder von Russell
Lestrade hängen. Ein amüsierender Widerspruch ist es, wenn sie das "romantische Weiß" herbeisehnt und von Glätte und Schnee reimt und dahinter ein Maler dem hellen Licht in der grünenden Natur frönt.
Adventliches oder gar Weihnachts-Kitschiges ist nicht dabei in dieser Vielfalt. So hat Alexander Czoppelt geometrisch-dominierte Kompositionen beigesteuert und als einzigen Jahreszeitenakzent einen Entwurf für ein Glasbild mit einer Madonnenfigur an die Eingangssäule hängen lassen. "Das ist eine Skizze, die ich vor fast 70 Jahren für meine Eltern gemacht habe. Eine kleine Einstimmung zum Fest", erklärt er seine "Abweichung". Vor Jahren auch hat Czoppelt einen flötenden Faun in Linol geschnitten und das lineare Bild mit ganz unterschiedlichen Farben gedruckt. Eine zartblaue Version gab er den Titel: Faun im Schneetreiben.
Material-Kompositionen Auffallend für den Betrachter sind die vielen Arbeiten im Materialmix, vor allem Gemälde mit dreidimensionalen "Einsprengseln". So tauschte Karin Mersmann den zu malenden Blumentopf in ihrem titellosen Bild gegen Bruchstücke von Keramik aus oder Angelika Santer verwandelte Holzplatten mit Farbe und Bienenwachs in täuschend echte Schiefer(tafel)strukturen, die sie dann noch mit alten schönen Schriftstück fragmenten verband. Damit hat sie eine fassbare Metapher für das Wort, das Sprechen und Schreiben geschaffen, haben doch die älteren Aussteller und auch die älteren Besucher selber als ABC-Schützen noch die Schiefertafel verwendet.
Nicht wenige der Ausstellungsstücke sind thematisch oder in der Farbgebung dem Sommer verpflichtet, auch wenn Doro-T Boegners Weiße Nächte im ersten Moment winterlich klingen.
Aber so nennen die Russen die Zeit, in der in den nördlichen Landesteilen die Sonne kaum untergeht.
Nur der Technik geschuldet ist das Weiß auf Christa Krömkers Bäumen in Neuburg. Sie ritzte die Umrisse und Silhouetten in einen Kreidegrund mit Leinöl. Dem Winter als Schöpfer besondere Motive hat sich Mersmann mit zwei Aquarellen gestellt: Wintergräser und eine Berglandschaft. Ebenso hat Iris Ullrich ihren "Friedwald" in winterlichem Gewand abgebildet.
Neben den vorgestellten Künstlern sind noch an der Ausstellung beteiligt: Anne-Brigitte Zahradnik, Lena Terenya, Michaela Ulrich, Monika Roth, Ilonka Münsterer-Maar und Gisela Fuchs.
Die Ausstellung ist donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.