Hemhofen baut Schulden ab

2 Min
Ludwig Nagel (r.) gratulierte Harald Noß (Mitte) und Manfred Korzer zur Wahl. Foto: Pauline Lindner
Ludwig Nagel (r.) gratulierte Harald Noß (Mitte) und Manfred Korzer zur Wahl. Foto: Pauline Lindner

Der Hemhofener Gemeinderat hat einen Haushalt verabschiedet, der im Zeichen großer Investitionen steht.

Zu Beginn der Ratssitzung in Hemhofen bestätigte das Gremium die neu gewählten Kommandanten der Feuerwehr Hemhofen/Zeckern, Harald Noß und seinen Stellvertreter Manfred Korzer. Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU) benannte dabei den 1. März als historischen Tag, denn seit diesem Zeitpunkt gibt es eine gemeinsame Wehr. Er verabschiedete die scheidenden Kommandanten Benedikt Schneider und Markus Loos sowie die beiden Interimsleiter Herwig Korzer und Siegfried Großkopf mit einem Geschenk.
Das künftige Baugebiet Zeckern-West nimmt Gestalt an. Der Gemeinderat diskutierte drei Entwürfe des Architekturbüros Wittmann, Valier und Partner. Letztlich entschied er sich für die Variante drei, die 20 Baurechte vorsieht. Mit elf zu sieben Stimmen beschloss er, das Bauareal westlich der Blumenstraße im Süden wie im Norden an die bestehenden Straßen anzuschließen. Beim Gespräch mit den Anliegern, so teilte der Bürgermeister mit, hätten sich die meisten für eine Verbindung zwischen Gärtnerei und Kaspar-Lang-Straße ausgesprochen, auch wenn etliche Ratsmitglieder befürchten, diese Straße werde dann als Ausweichstrecke über den Feldweg an der Kläranlage entlang zur B 470 genutzt. Gegenüber der Kirche entstehen zwölf öffentliche Parkplätze.
Die Variante drei wurde bevorzugt, weil hier unter der sich schlängelnden Erschließungstraße die vorhandenen Versorgungsleitungen verlaufen können. Bei den anderen Varianten lägen sie auf Privatgrund und müssten per Grunddienstbarkeiten gesichert werden. Weiter sprach für Nummer drei, dass die Eingrünung nach Westen durch ein Pflanzgebot auf den privaten Grundstücken vorgesehen ist.
Die Überarbeitung des Bebauungsplans nördlich des Schlosses hat eine Hürde genommen. Der Rat arbeitete die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange ab.
Weiter verabschiedete der Rat den Haushalt 2017. Er steht im Zeichen großer Investitionen, an der Spitze die restlichen Ausgaben für das Feuerwehrhaus mit über 1,6 Millionen Euro. Trotzdem kommt Hemhofen ohne neuen Kredit aus. An zweiter Stelle stehen - wie auch in den vergangenen Jahren - Kanalsanierungen, Kläranlagenertüchtigung und Entwässerung. Hierfür sind rund 800 000 Euro angesetzt.


Container für die Verwaltung

Für den Schulhausumbau ist die Baugenehmigung erteilt worden. Auch dürfen für die Bauzeit Container für die Schulverwaltung aufgestellt werden. Da die Gesamtmaßnahme über mehrere Jahre gestreckt wird, sind 2017 nur 200 000 Euro eingestellt.
Hemhofen will gut 600 000 Euro Kredite tilgen. Damit sinkt zum Jahresende der Schuldenstand auf unter 7,5 Millionen Euro.
Langfristig will die Kommune sowohl Straßen als auch Abwasserleitungen und das Stromnetz ertüchtigen. Über die Städtebauförderung soll vor allem Hemhofen-Nord aufgewertet werden. In alle Haushalte sollen Geldmittel zum Erwerb von Grundstücken eingeplant werden.
Der Verwaltungshaushalt steigt im Volumen um 1,45 Prozent auf 16,1 Millionen Euro. Der größte Ausgabenposten hierbei sind mit sieben Millionen Euro die Kosten des Unterhalts von Gebäuden, Straßen und Kanälen. Erst danach folgen die Personalkosten mit 4,2 Millionen Euro. An dritter Stelle steht die leicht gestiegene Kreisumlage mit 2,21 Millionen Euro.
Auf der Einnahmenseite schlägt sich positiv eine Steigerung der Einkommensteuerbeteiligung auf rund 3,5 Millionen Euro nieder. Die Gewerbesteuer bewegt sich leicht nach oben, wird knapp unter 800 000 Euro liegen. Allerdings muss Hemhofen rund 175 000 Euro davon als Gewerbesteuerumlage weiterreichen.