Stadt und Kirche haben sich geeinigt. Für das Ehrenmal in Höchstadt scheinen Finanzierung und neues Konzept gesichert.
Seit Jahren ging es hin und her zwischen Stadt und Katholischer Kirche. Dann klärte sich nach aufwendigen Archivrecherchen die Eigentumsfrage. Zuständig für die marode Kapelle und den dazugehörigen "Heldenfriedhof" ist die Kirche als Rechtsnachfolgerin der Scharold'schen Stiftung, der die Kapelle einst gehörte.
Nun ist auch die Zukunft des Ehrenmals für die Opfer der Kriege geklärt. Stadt und Kirche haben sich bei Konzept, Eigentum und Renovierungskosten geeinigt. Darüber informierten am Mittwoch Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und Stadtpfarrer Kilian Kemmer.
Die baufällige Kapelle soll noch heuer renoviert werden. Zusammen mit einem Konzept für ein modernes Friedensdenkmal sowie für ein Kunstwerk kommen rund 100.000 Euro zusammen. 73.000 Euro davon verschlingt die Renovierung der Kapelle. Das habe eine aktuelle Schätzung eines Planungsbüros ergeben, so Kemmer.
Für die Kirchengemeinde alleine sei das nicht stemmbar. "Wir haben momentan unser Budget in Bamberg ausgereizt", bedauert Kemmer. In den vergangenen Jahren investierten Bistum und Gemeinde massiv in die Renovierung der Stadtpfarrkirche (1,9 Millionen Euro) und neue Außenanlagen für Kindergärten (600.000 Euro).
Die Kosten werden aufgeteilt
Deshalb freut sich Kemmer, dass für den "Heldenfriedhof" eine tragfähige Lösung gefunden ist. Die Kosten von 100.000 Euro zur Erneuerung des Areals teilen sich wie folgt auf: 40 Prozent übernimmt die Kirche selbst. Weiterhin sollen 50 Prozent aus EU-Fördermitteln kommen. Ein Antrag der Lokalen Aktionsgruppe Aischgrund laufe, sagt der Bürgermeister. 10 Prozent, also rund 10.000 Euro, wird die Stadt selbst zuschießen. Der Stadtrat muss dies noch beschließen. Allerdings rechnet Brehm mit Zustimmung: "Das gemeinsame Ziel ist, das Kulturgut in dieser Form zu erhalten und aufzuwerten." Das habe sich auch bei einem Treffen der Fraktionssprecher mit Vertretern der Kirche gezeigt.
Der Plan sieht vor, die Sanierung der Kapelle noch heuer anzupacken.Die Hälfte der Kosten übernimmt die Erzdiözese. Die Grottenbaugruppe der Gemeinde wolle tatkräftig helfen, so Kemmer. Nächstes Jahr soll das Gelände auf einen moderneren Stand gebracht werden.
Schautafeln könnten über die Kriege informieren, so dass auch Schulklassen einen Mehrwert davon haben. Auch die Auswirkungen des Krieges in den Partnerstädten Krasnogorsk (Russland) und Castlebar (Irland) sowie in der Partnerpfarrei Swinemünde (Polen) könnten dargestellt werden. Brehm lobte den Peace Park in Castlebar, auch Garden of Remembrance (Garten der Erinnerung) genannt. Dort werde auf zeitgemäße und die Jugend ansprechende Weise der Gräuel der Weltkriege gedacht.