Hacker zur Aurachtalbahn: "Unsägliche Märchen"

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Von einer Freistellung von 700 Meter Bahnanlage kann auch Schaeffler profitieren, da eine Neuordnung der Flächen möglich wird. In die Debatte wird aber immer wieder auch die Aurachtalbahn eingebracht. Bürgermeister Hacker mag dies nicht mehr hören. Foto: Michael Buch (Archiv)
Von einer Freistellung von 700 Meter Bahnanlage kann auch Schaeffler profitieren, da eine Neuordnung der Flächen möglich wird. In die Debatte wird aber immer wieder auch die Aurachtalbahn eingebracht. Bürgermeister Hacker mag dies nicht mehr hören.  Foto: Michael Buch (Archiv)
Flächennutzungsplan: Der schwarz eingefasste Teil der Bahnanlagen wird der Schaeffler-Gewerbefläche zugeschlagen.
Flächennutzungsplan: Der schwarz eingefasste Teil der Bahnanlagen wird der Schaeffler-Gewerbefläche zugeschlagen.
 

Die Freistellung eines Teils der früheren Bahnstrecke war Thema im Planungsausschuss. Das soll unter anderem der Entwicklung von Schaeffler dienen.

In einem Punkt waren sich alle einig: Wenn rund um den ehemaligen Bahnhof die Flächen neu geordnet werden, dann ist das für die Entwicklung der Stadt positiv. Vor allem gewinne man dadurch auch Entwicklungsmöglichkeiten für die Firma Schaeffler.

Im Planungsausschuss wurde ein Thema vorberaten, über das der Stadtrat noch beschließen muss. Es geht darum, ein gut siebenhundert Meter langes Stück der ehemaligen Bahnstrecke vom Betrieb endgültig freizustellen. Das ermöglicht es, Flächen neu zu ordnen.

So kann die Trasse der Stadt-Umland-Bahn an die Hans-Maier-Straße gelegt werden und Schaeffler könnte auf die an ihr Unternehmensgelände angrenzenden Flächen zurückgreifen. Der Ausschuss stimmte dann auch der entsprechenden Änderungen im Flächennutzungsplan und der Aufhebung des Bebauungsplans Bahnlinie zu.

Bürgermeister German Hacker (SPD) hatte eingangs festgestellt, dass dieses Vorhaben keineswegs mit einer irgendwann in ferner Zukunft vielleicht möglichen Reaktivierung der Aurachtalbahn zu tun habe. Es betreffe lediglich den Abschnitt zwischen dem ehemaligen Bahnhof am Buck bis hin zum Schaeffler-Osttor. Die weitere Strecke nach Kriegenbrunn sei davon freilich ausgenommen.

Damit antwortete Hacker auch auf eine Frage von Kurt Zollhöfer (CSU). Zuvor hatte dessen Fraktionschef Bernhard Schwab erneut die alte CSU-Forderung nach einer S-Bahn ins Gespräch gebracht. Hätte man eine standardisierte Bewertung einer solchen Alternative vornehmen lassen, wäre die Diskussion anders, meinte Schwab.

Hackers Reaktion

Das wiederum veranlasste Hacker zu einer energischen Widerrede und Darstellung der Dinge. Er appellierte an die Vernunft der Stadträte und die Verantwortung der Wortwahl: "Die Worte eines Fraktionsvorsitzenden wiegen schwer." Hacker wehrte sich gegen "die unsäglichen Märchen". Eine Aurachtalbahn "geht halt nicht". Das hätten die Experten eindeutig festgestellt. Außerdem: "Die DB und der Freistaat lehnen das ab." Da gehe es nicht um Hackers eigene Ansicht, denn "hier saßen Fachleute."

Damit nahm er auch kurz Stellung zu einer Aussage des Bürgervereinsvorsitzenden aus der Rathgeberstraße (siehe FT vom Mittwoch, "Dittrich: Bürgermeister will Reaktivierung der Aurachtalbahn verhindern"). Die Aussagen seien schlicht falsch, es nutze auch nichts, wenn das immer ständig wiederholt werde.

Auch Retta Müller-Schimmel von den Grünen schürte da wohl noch Hackers Unmut. Die Südumfahrung sei doch der treibende Punkt für diesen Beschluss, meinte sie. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre der gar nicht erforderlich, man habe doch alle Zeit der Welt, meinte sie. Und: "Die Bürger erhoffen Mitsprache. Manche glauben an die Aurachtalbahn."

Hacker sah keinen Grund, mit dem Beschluss zu warten, da es ein sinnvoller Entwicklungsschritt sei. Und auf den Hinweis, dass ein Bürgerbegehren kommen soll, meinte der Bürgermeister: "Das ist kein Thema für einen Bürgerentscheid. Das ist technischer Natur. Es ist Fakt, dass es halt nicht geht". Er, Hacker, wisse auch nicht, wie man diesen Märchen noch begegnen solle. "Ich bin mit meinem Latein am Ende."

Gegen die beiden Stimmen der Grünen wurden die Beschlüsse getroffen. Der Stadtrat muss noch bestätigen. Abstimmen soll sich die Stadt mit Schaeffler, was die Untersuchung möglicher Altlasten im Bereich des einstigen Güterbahnhofs angeht. Das regte SPD-Fraktionschef Curd Blank an.