SPD, Grüne, FDP und Partei wollen mit Bürgermeister German Hacker eine neue Gestaltungsmehrheit bilden. Georgios Halkias soll Zweiter, Michael Dassler Dritter Bürgermeister werden. Die CSU geht damit leer aus.
Seit 1. Mai ist der neue Stadtrat offiziell im Amt, am kommenden Donnerstag tritt er zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Dann werden auch die Stellvertreter des Bürgermeisters gewählt. Angesichts der deutlich veränderten Ergebnisse bei der Kommunalwahl - die beiden großen Fraktionen sind enger zusammengerückt - wurde das bisher mit Spannung betrachtet.
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Im Vorfeld der Sitzung hat sich jetzt aber bereits eine neue "Gestaltungsmehrheit" um Bürgermeister German Hacker (SPD) gebildet. Er kann weiterhin auf seine bisherigen Partner setzen: seine eigene Fraktion von der SPD und die Grünen. Hinzu kommen nun die FDP und die "Partei"; beide haben jeweils einen Sitz und bilden eine Ausschussgemeinschaft.
Hauchdünn: 16 hier, 15 Rest
Das Quartett bringt es, gemeinsam mit dem Bürgermeister auf 16 Sitze. Dem gegenüber stehen 15 Mandate. Eine hauchdünne Mehrheit also. Für den neuen Fraktionsvorsitzenden der SPD, Holger Auernheimer, haben die vier Beteiligten nach vier Wochen intensiven Austauschs einen breiten Konsens der Zusammenarbeit finden könne, der zusammen eine stabile "Gestaltungsmehrheit für Herzogenaurach" schaffe. Auernheimer hat, stellvertretend für die 16 beteiligten Stadträte, eine Pressemitteilung verfasst.
Darin werden auch schon die Personen genannt, die die neue Mehrheit dem Stadtrat zur Wahl vorschlagen will. Georgios Halkias (Grüne) soll Zweiter Bürgermeister werden, Michael Dassler (FDP) Dritter. Damit geht die CSU, die bei der Wahl die meisten Stimmen erhalten hatte und gemeinsam mit der Jungen Union das stärkste Lager abbildet, leer aus.
Deutliche Kritik der CSU
Für Walter Drebinger, der Bernhard Schwab als Fraktionsvorsitzenden ablöste, ist das unsäglich. Wenn der Bürgermeister den Wählerwillen umsetzen will, dann habe er mit dieser Konstellation sein Ziel klar verfehlt. Denn gerade die stärkste Gruppe sollte ein Bürgermeisteramt bekommen, sagte Drebinger in einer ersten kurzen Reaktion. Drebinger gegenüber dem FT: "Die neue Gestaltungsmehrheit hat mit dieser Entscheidung den Bürgerwillen mit Füßen getreten. Wieder eine Politik am Bürger vorbei."