Höchstadts Stadtkämmerer feiert sein 40. Dienstjubiläum. Und er hat noch einige Jahre vor sich, denn er hat bereits mit 17 Jahren angefangen, zu arbeiten.
Zu denken "ist ja nicht mein's" würde Georg Süß nie einfallen. Natürlich leide er, sagt der Stadtkämmerer, wenn es mit den Finanzen eng werde, sich da ein Loch auftue und dort eines zu stopfen sei. Wobei er diesbezüglich bei der Stadt Höchstadt gut dran ist: "Die Finanzlage der Stadt zeigt sich positiv", betont sein Dienstherr, Bürgermeister Gerald Brehm (JL) anlässlich des 40. Dienstjubiläums seines Kämmerers.
Dass die Stadt "ein geordnetes Finanzwesen" habe, sei nicht zuletzt Süß zu verdanken. Denn der Bürgermeister und das politische Gremium seien nun mal "geneigt", viel Geld auszugeben. Süß sieht das so: "Ich muss den finanziellen Spielraum aufzeigen, die Entscheidung, was gemacht wird, obliegt den Gremien."
Bei der Planung der Einnahmen sei er eher vorsichtig.
"In die Glaskugel kann schließlich niemand schauen." Auf die Frage, ob es denn finanziell gesehen schon mal richtig brenzlig gewesen sei, erinnert sich der Kämmerer an die Finanzkrise 2008. Dies sei schon eine "einschneidende" Phase gewesen. Die Stadt habe die schwierige Zeit dennoch mit einem blauen Auge überstanden.
Druck mit der Kreisumlage Ganz anders lag der Fall, als Höchstadt einmal seine Kreisumlage an den Landkreis nicht bezahlt hat, woran sich der Bürgermeister mit Schmunzeln erinnert. "Wir haben nur unseren Argumenten etwas Nachdruck verliehen", erklärt der Kämmerer. Letztendlich sei die Angelegenheit aber freundschaftlich geregelt worden.
Wenn nun jemand meinen sollte, städtische Finanzen zu verwalten, sei ein trockenes Handwerk, der irrt: "In all den Jahren war es mir nicht einen Tag langweilig", sagt der Jubilar.
"Das Interessante sind die Geschichten, die hinter den Zahlen stehen." Georg Süß hatte in seinem Berufsleben nur zwei Dienststellen: Seit 1. April 2000 ist er im Dienst der Stadt Höchstadt, zuvor war er 26 Jahre im Landratsamt.
Seit 2000, also seit Süß Kämmerer ist, habe die Stadt Höchstadt rund 200 Millionen Euro in unterschiedlichste Maßnahmen investiert, sagt Brehm. Er erinnert an die Fortuna Kulturfabrik, an das Gesundheitszentrum und das Geschäftshaus am Vogelseck. Eine ganz große Maßnahme läuft derzeit: der Umbau der Kläranlage für rund zehn Millionen Euro.
Ein 40. Dienstjubiläum sei heute nicht mehr selbstverständlich, freute sich das Stadtoberhaupt bei der kleinen Feier. Nach derzeitiger Regelung kann sich Süß bis zum Ruhestand allerdings noch einige Jahre um die städtischen Finanzen kümmern, denn er hat bereits mit 17 Jahren angefangen.