Ein neuer 40-Meter-Turm soll in Pommersfelden für einen deutlich besseren Handyempfang sorgen.
Wer sich in Pommersfelden mit seinem Smartphone übers Funknetz ins Internet einklinken, oder auch nur telefonieren möchte, wird schnell an Grenzen stoßen. "Der Empfang in Pommersfelden ist einfach schlecht", stellt auch Bürgermeister Hans Beck (WBS) immer wieder fest. Das soll sich jetzt nach zweijährigen Planungen und Diskussionen endlich ändern.
Das Telekom-Tochterunternehmen Deutsche Funkturm wird auf einem gemeindeeigenen Grundstück nördlich von Pommersfelden einen 40 Meter hohen Stahlbetonmast errichten, von dem aus Lücken im Mobilfunknetz geschlossen werden.
Der Gemeinderat hat dem Bauantrag für den Sendemast neben dem gemeindlichen Pumphäuschen zugestimmt. Nun steht nur noch die Genehmigung durch das Landratsamt Bamberg aus. Wie Landratsamt-Pressesprecher Frank Förtsch auf Anfrage des FT erklärt, werde die in den nächsten Tagen rausgehen. Die Behörde habe keine Einwände, der Mast werde so genehmigt. "Alle Bedenken wurden ausgeräumt", sagt Förtsch.
Und die hatte es gegeben, wie Bürgermeister Beck zurückblickt. Zwei Jahre wurde über den Standort gestritten. Im Dezember 2017 hatte der Gemeinderat schon einmal dem Bau eines solchen Mobilfunkmastes am jetzigen Standort zugestimmt. Dann legte das bayerische Landesamt für Denkmalpflege sein Veto ein. Die Denkmalschützer hielten einen Mast an diesem Standort für nicht geeignet, "da er in der Mittelachse von Schloss Weißenstein steht".
In Pommersfelden begann die Suche nach einem Alternativstandort, der westlich der Gemeinde im Wiesengrund Richtung Mühlhausen gefunden wurde. Hier machte dann die Untere Naturschutzbehörde einen Strich durch die Rechnung. Weil dort der Brachvogel vorkommt, wurde der Sendemast abgelehnt, berichtet Beck.
Im Herbst trafen sich dann alle Beteiligten zu einer Grundsatzbesprechung im Landratsamt und nahmen den mittlerweile eineinhalb Jahre alten Bauplan vom ersten Standort wieder ins Visier. Laut Bürgermeister hatte die Denkmalschutzbehörde gefordert, dass man den Sendemast vom Marmorsaal des Schlosses aus nicht sehen dürfe. Am geplanten Standort wurde ein Autokran postiert und in die Höhe gefahren. Erst ab 60 Meter sei der Kran vom Schloss aus zu erkennen gewesen, sagt der Bürgermeister. Damit war die Entscheidung für den ursprünglichen Standort gefallen.
Jetzt regt sich in der Bevölkerung Widerstand gegen diesen Standort. Kritiker meldeten sich beim FT, klagten über "die unmittelbare Nähe zum Ortskern" bei nur 250 Meter Entfernung zur nächsten Wohnbebauung. Sorgen um die Gesundheit durch die "permanente Hochfrequenzbelastung" werden angeführt.