Die Feierlichkeiten wurden in diesem Jahr von strahlendem Sonnenschein begleitet. Die zahlreichen Gläubigen traten nach Aussage von Stadtpfarrer Hetzel mit ihrer Teilnahme für Menschlichkeit ein.
Das Fronleichnamsfest in Herzogenaurach konnte in diesem Jahr begünstigt vom guten Wetter abgehalten werden. Stadtpfarrer Helmut Hetzel bedankte sich bei den Helfern und einer großen Anzahl von Gläubigen für die öffentlichkeitswirksame Demonstration ihres Glaubens.
In den frühen Morgenstunden des Fronleichnamstages wurde noch der Altar positioniert und geschmückt, sowie die Lautsprecher installiert. Aber bereits an den vorangehenden Tage hatten zahlreiche Helfer die umfangreichen Vorbereitungen für dieses Fest geleistet. So mussten die Kabel für die Lautsprecheranlage verlegt und ein Podium in der Hauptstraße aufgebaut werden.
Die zahlreiche Teilnahme der Gläubigen kann sicherlich auch als Anerkennung für die geleisteten Anstrengungen der Helfer gewertet werden.
Frühzeitig hatten die Anwohner des Prozessionsweges die Häuser mit Fahnen und Blumen geschmückt.
Besonders die Bewohner der Hinteren Gasse und der Hauptstraße sind hier sehr aktiv. Für den Ordnungsdienst und die Verteilung der Liedhefte zeichneten die Mitglieder der Kolpingsfamilie Herzogenaurach verantwortlich.
Gestaltet wurde die Feier in Konzelebration von Stadtpfarrer Helmut Hetzel und Professor Dr. Elmar Klinger, Pfarrer Hans-Peter Weigel sowie Pastoralreferent Thomas Matzick. Begleitet wurden diese von zahlreichen Ministranten.
Als Vertreter der Kirchen nahmen Pfarrgemeinderäte und Kirchenräte von St. Maria Magdalena und St. Otto teil sowie Kommunionkinder, die in diesem Jahr ihre Erstkommunion feierten. Anwesend war als Repräsentantin der Stadt Herzogenaurach stellvertretende Bürgermeisterin Renate Schroff mit Stadträten. Auch das Wetter spielte in diesem Jahr mit, sodass die gesamte Messfeier um 9 Uhr auf der Hauptstraße vor der Brauerei Heller beginnen konnte.
In seiner Einleitung begründete Hetzel die öffentliche Prozession mit der Feststellung: "Glaube ist etwas, was in unserer heutigen Zeit hineingehört, damit das Menschenwürdige unter uns möglich wird!"
Nach dem Evangelium, das von Pfarrer Weigel vorgetragen wurde, predigte Hetzel zu den Anwesenden. "Für was würden sie auf die Straße gehen?" fragte Hetzel die Gläubigen. In der jetzigen Zeit würden viele Menschen auf die Straße um für oder gegen Pegida, gegen den G-7-Gipfel oder anderes zu demonstrieren. "Menschen gehen auf die Straße, sagen ihre Meinung, um etwas zu verändern!"
"Für was würden Sie auf die Straße gehen?", stellte Hetzel erneut seine Frage von Beginn der Predigt.
"Auch wir Christen wollen etwas laut und öffentlich machen!", stellte er fest.
Die Christen würden auf die Straße gehen, damit gerade heute die Menschlichkeit nicht zu kurz komme und die Göttlichkeit gewahrt bleibe. Denn trotz des Wohlstands in unserem Lande bleibe in allem die Frage nach der Menschlichkeit.
Denn wo bleibe die Menschlichkeit, wenn Menschen im Internet bloßgestellt würden. Wo bleibe die Entfaltung, wenn Kinder in eine Schulsystem gepresst würden. Wo bleibe die Menschenwürde, wenn Menschen auf der Flucht vor Gewalt und Terror sein müssten.
"Durch Christus kam die Göttlichkeit, die Menschlichkeit in die Welt, die es ermögliche, jeden Menschen wertzuschätzen!", schloss Hetzel die Predigt.
Während der Feier wurden die Lieder musikalisch von der Stadtjugendkapelle unter Christian Kaltenhäußer begleitet.
Nach der Eucharistiefeier formierte sich die Prozession.
Begleitet von Ministranten führte ein Kreuz die Gläubigen an, es gingen die Erstkommunionkinder und Verbände mit ihren Fahnen mit. In der Prozession mitgetragen wurden auch die Figuren der Gottesmutter vom Marienaltar, des Heiligen Sebastian von der Kolpingsfamilie, des Hl. Josef durch die Krippenfreunde sowie des Heiligen Florian von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach, die auch Träger für den Himmel, sowie eine Begleitung stellten. Ebenso wurden die in der Stadtpfarrkirche verwahrten Zunftstäbe auch in diesem Jahr von Handwerkern aus Herzogenaurach mitgeführt.
In einer Monstranz wurde das Allerheiligste beschirmt von einem Baldachin durch die Hauptstraße, die Hintere Gasse, die Reytherstraße und den Marktplatz zurück zur Stadtpfarrkirche geleitet, wo Hetzel die Prozession mit dem Schlußsegen beendete.