Fränkischer Sommer in Herzogenaurach

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Sornitza Baharova und Stefan Danhof brachten gemeinsam eine Violinsonate zu Gehör. Foto: Manfred Welker
Sornitza Baharova und Stefan Danhof brachten gemeinsam eine Violinsonate zu Gehör. Foto: Manfred Welker

Hervorragend dargebracht, aber nicht besonders gut besucht war das Konzert im Rahmen der Veranstaltungsreihe Fränkischer Sommer in der Stadtpfarrkirche von Herzogenaurach.

Die Verantwortlichen der Veranstaltungsreihe des Bezirks Mittelfranken kommen immer gerne nach Herzogenaurach, die Akustik in der Stadtpfarrkirche ist ein wichtiger Grund, wie Joseph Liebl von der Festivalleitung anmerkte.
Das Motto des Konzerts lautete "Lebenserinnerungen". Es spielte das Ensemble Kontraste, das sich für diesen Abend aus Sornitza Baharova, Violine, Matthias Nothelfer, Horn, und Stefan Danhof, Klavier, zusammensetzte. Dieses Nürnberger Ensemble erweist sich in seinem Bestehen als überaus verwandlungsfähiger Klangkörper, der sich je nach Projekt zusammenfindet. Sornitza Baharova ist etwa zweite Konzertmeisterin der Staatsphilharmonie Nürnberg und Nothelfer Solo-Hornist der Nürnberger Symphoniker.
Das Motto zog sich als roter Faden durch die Stücke des Abends. Ob es wie bei Olivier Messiaen die Erinnerung an die Canyons Utahs war, die er auf einer USA-Reise kennengelernt hatte.
Leos Janácek blickte mit dem Stück "Auf verwachsenem Pfad" auf sein Leben zurück und verarbeitete den Verlust seiner Tochter Olga, wobei er Anregungen aus der mährischen Volksmusik einfließen ließ. Charles Ives verarbeitete einen Freiluft-Kindergottesdienst bei einem Sommer-Camp, den er selber erlebt hatte, für sein Werk mit Violine und Klavier. Johannes Brahms, so vermutet man, wurde durch den Tod seiner Mutter zur Komposition für das Naturhorn angeregt, das er in seiner Kindheit und Jugend für seine Mutter gerne gespielt hatte.

Mit dem Horn von der Empore

Den Auftakt des Konzerts kann man getrost als Signalruf verstehen. Von der Empore der Stadtpfarrkirche ließ Matthias Nothelfer das Horn erschallen und spielte von Olivier Messiaen (1908-1992) aus dem Werk "Appel interstellaire" für Horn solo den Satz "Des canyons aux étoiles". Den umfangreichste Part nahm von Johannes Brahms (1883-1897) das Waldhorn-Trio in Es-Dur, op. 40 mit den Sätzen Andante: Poco più animato - Scherzo: Allegro - Adagio mesto - Finale: Allegro con Brio ein. Hier wirkten alle drei Instrumentalisten zusammen. Es zeigte sich, dass sie über ihre Qualitäten als Solisten auch zu anhörenswertem Zusammenspiel in der Lage waren.

Solisten spielen gut zusammen

Stefan Danhof hatte die Möglichkeit, sein Fertigkeiten mit dem Klavier bei "Auf verwachsenem Pfad" mit den Sätzen Andante, Allegretto, Piu mosseo, Allegro und Vivo zu zeigen. Baharova und Danhof hatten zuvor bereits bei der Violinsonate Nr. 4 "Childrens day at the camp meeting" für Violine und Klavier gezeigt, dass sie mit ihren Instrumenten gut harmonisieren. Alles in allem ein anhörenswertes Konzert, das mehr Zuhörer verdient gehabt hätte.