An Ideen mangelt es den Röttenbacher Narren von den "Besenbindern" nicht. In der Lohmühlhalle dominierten die Garden.
Das Feuerwerk der Darbietungen brannte vom Einzug des Elferrates bis zum grandiosen Finale: Auf der Prunksitzung des Karnevalclubs "Die Besenbinder" in der Lohmühlhalle jagte ein Höhepunkt den nächsten.
Thorsten Ott und Melanie Seel führten souverän durch den närrischen Abend, unterstützt von der erst 16-jährigen Florina Lasch, die gleich verriet, was sie den Tag so mache, wenn sie mal nicht auf der Bühne steht.
Die Mariechen wirbelten in einem gemeinsamen Medley über die Bühne, bis die Funken stoben. Die Bambinis als lustige Zirkusclowns, die jüngste von ihnen gerade einmal drei Jahre alt, die Jugendgarde in ihren feschen rot-weißen Kostümen und die Juniorengarde in ganz niegelnagelneuen Kostümen: Alle sorgten für tosenden Beifall in der Halle.
Peter Neubauer, Bezirkspräsident des mittelfränkischen Fastnachtsverbandes, zeichnete einige verdiente Mitglieder des
Karnevalclubs mit Medaillen und Ehrennadeln aus.
Vor der Schunkelrunde, zu der auch der Elferrat auf der Bühne und das Publikum im Saal stehend schunkelte, startete das Duo Durscht, die als Wildecker Herzbuben der Fränkischen Fastnacht angekündigt wurden.
Günter Seel las aus seinem Rentner-Tagebuch, wie er nach den ersten Monaten seines Unruhestandes doch lieber wieder arbeiten wollte, nachdem er - im Jogging-Outfit und unrasiert unterwegs - von Obdachlosen gefragt wurde, ob er einen Euro bräuchte.
Hohes Niveau Michelle Zerrahn und Bianca Dürrbeck wirbelten als Einzelmariechen, die Aktivengarde bot einen anspruchsvollen Gardeshowtanz.
Damit auch alle Besucher gut im Bilde über das Röttenbacher Geschehen rund um den Rathausvorplatz sind, präsentierte Thorsten Ott in seiner Röttenbacher Tagesschau sämtliche Ideen der Platzgestaltung, die von Weiherkette mit FKK-Strand bis zum BMX-Parcours für Jugendliche reichten.
"Ich singe mit mir selbst im Chor, einfach weil ich es kann", erklärte Musik-Komödiant Marcel Wagner, bevor er das Publikum mit dem Lied vom kleinen grünen Kaktus begeisterte und sich nachdenklich fragte: "Wenn ich mir alle meine Stimmen auf einmal anhöre, welche bin ich dann eigentlich?"
Manuel Wolff, Comedian und Klavierkabarettist, präsentierte dem vergnügten Publikum den Eurovision Song Contest, live und improvisiert aus Röttenbach, mit auf Zuruf fantasierten Teilnehmern und Songs.
"Allmächt!", rief eine Zuschauerin begeistert, alle klatschten und trampelten begeistert mit, selbst der Elferrat erhob sich von seinen Sitzen.
Die Schautänze der Jugend "Zuviel ist nicht genug" und der Aktiven "Rate mal" zeigten ebenfalls das hohe Niveau der Röttenbacher Tanzformationen. So jagte auf der Bühne ein Höhepunkt den nächsten. Alexander Göttlicher, Music-Comedian aus Franken, wurde bereits mit begeisterten Pfiffen empfangen, bevor er in fränkischer Sprache erst über Zweideutigkeiten, dann über Löcher sang: "Nicht alles, was ein Loch hat, muss gleich hi sein".