Bei Köder und Rollen macht ihnen keiner was vor: Helmut Gohlke und Jens Hasieber vom Fischereiverein Aisch angeln aus Leidenschaft.
An vielen Gewässern, sei es an Flüssen wie unserer Aisch, oder an Seen wie dem Hofsee, sieht man oft Angler unbeweglich auf ihren kleinen Hockern sitzen. Aber was macht dieses Hobby für Alt und Jung so anziehend?
Der 19jährige Jens Hasieber aus Neuhaus und Kurt Gohlke, beide vom Fischereiverein Aisch, sind beide schon früh von der Angel-Leidenschaft gepackt. Jens ist seit sieben Jahren Angler. "Zuerst war ich in der Fischerjugend und mit 15 Jahren wechselte ich zu den Erwachsenen. Da hatte ich dann meinen Fischereischein", berichtet er stolz. Dass er vor seinem Vater zum Angeln gekommen war, ist eigentlich nicht der normale Weg.
Ein entspannendes Hobby "Ich bin mit einem Freund nach Aisch gegangen und damals war Hans Kraus aus Neuhaus Jugendleiter. Der hat sich toll um mich gekümmert.
Mein Vater und mein jüngerer Bruder kamen viel später dazu." Jens geht normalerweise ein Mal in der Woche angeln und zwar am Wochenende. "Man kann toll abschalten und entspannen."
Aber nicht jeder Fisch lässt sich um jede Tages- oder Nachtzeit fangen. "Manche Fische beißen nur nachts an, wie Waller, Zander und Aal. Karpfen erwischt man Tag und Nacht, Hechte am frühen Morgen oder am späten Abend", weiß Jens. Sein dickster Fisch bisher war ein Karpfen mit zwölf Kilogramm und 75 Zentimeter Länge. "So ein Kaliber hab ich noch nie gefangen", räumt Kurt Gohlke, seit 1999 Vorstand des Fischereivereins Aisch, ein.
Glück und Erfahrung sind nötig "Und ich angle schon seit 1966, da war ich neun Jahre alt." Damals sei Angeln so wie heute Golf oder Tennis gewesen - was Besonderes.
"Mein Onkel hat mich immer mit zum Fischen genommen und mit 12 Jahren durfte ich erst in den Verein", erinnert er sich. "Fußball hat mich nie interessiert - zumindest nicht aktiv. Für mich gab es nur Angeln." Wie bei Jens war ihm auch der Vater kein Vorbild, denn der angelte nicht. Sein Onkel machte ihm das Angeln schmackhaft. "Mein Vater aß nicht einmal Fisch. Erst die letzten zehn Jahre vor seinem Tod kam Fisch auf den Tisch."
Jeder Angler braucht natürlich sein eigenes Werkzeug: eine Angel. "Eine gute Angel mit Rolle kostet ungefähr 150 Euro", erklärt Jens fachmännisch. Die Frage, ob es Glück oder Können ist, wenn man einen guten Fang erzielt, lässt sich nicht so eindeutig beantworten: "Wichtig ist besonders die Erfahrung, aber auch eine Portion Glück gehört dazu!"
Die Aischer Fischer dürfen in bestimmten Gewässerstückenan der Aisch von Medbach bis Uttstadt und am Hofsee angeln.
"Dafür muss aber Pacht bezahlt werden. Das sind gesamt ca. 6000 Euro, die an die Gemeinde Adelsdorf, die Stadt Höchstadt und an den Graf von Schönborn gehen. Angeln kann aber nur der, welcher erstens einen Schein hat und dazu noch eine Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahreskarte erworben hat", erklärt Kurt Gohlke. "Ich selbst angle hier bei uns aber kaum noch." Mit drei Freunden aus dem Verein fährt er jedes Jahr im Mai/Juni nach Irland. "Wir angeln dort hauptsächlich Hecht und Forelle - für die Zubereitung bin ich zuständig", sagt Gohlke.
Zurück nach Bayern: Hier, darf nur angeln, wer einen staatlichen Fischereischein erworben hat. "Da muss man ganz schön lernen: Praxis und Theorie, wie man einen Fisch schlachtet und auch Knotenkunde", sagt Jens. "Man kann mit zehn Jahren in Begleitung Erwachsener, die natürlich einen Schein besitzen müssen, angeln und ab 14 Jahren darf man alleine losziehen, wenn die Prüfung gemacht ist."