Stadt und Feuerwehr Erlangen sendeten ein fünfköpfiges Team in die Ukraine. "Eine plötzlich auftretende Qualmwolke" drohte, die Reise vorzeitig zu beenden. Doch dann erhielt das Team unerwartete Hilfe in Polen.
- Erlangen: Stadt und Feuerwehr senden fünfköpfiges Team in die Ukraine
- Turbulente 57 Stunden: Reise verläuft anders als geplant
- "Konnten es kaum glauben": Crew gerät in Not - und erhält Hilfe in Polen
Ein fünfköpfiges Team, bestehend aus Erlanger Feuerwehrleuten sowie aus dem Beauftragten der Erlangener Städtepartnerschaften, machte sich auf die Reise in die ukrainische Partnerstadt Browary, um der Ukraine ein Löschfahrzeug zu schenken. Das berichtet das Amt für Brand und Katastrophenschutz der Stadt Erlangen. "Eine plötzlich auftretende Qualmwolke" drohte aber, die Reise vorzeitig zu beenden. Doch dann erhielt das Team unerwartete Hilfe in Polen.
Stadt und Feuerwehr Erlangen schenken Ukraine Löschfahrzeug: Oberbrandmeister berichtet von turbulenter Reise
Am Freitagmorgen (17. März 2023) machte sich gegen 7 Uhr die Überführungsmannschaft auf die Reise. Verabschiedet durch die beiden Amtsleiter habe das erste Etappenziel über 800 Kilometer in ein kleines Hotel hinter Krakau in Polen geführt. Nachdem das Team am Abend nach guter Fahrt auf Katowice zusteuerte, sei die Euphorie noch groß gewesen. Ein jähes Ende der Euphorie habe eine "plötzlich auftretende Qualmwolke", welche das Fahrzeug umhüllt habe, bereitet. Diese zu übersehen, sei kaum möglich gewesen.
Im "Schnecken-Tempo", noch rund 80 Kilometer vor dem Etappenziel, habe die Delegation die nächste Haltemöglichkeit aufgesucht, um den Wagen abzukühlen. Daraufhin sei die Unterkunft erreicht worden. Eine mögliche Lösung für das Problem sei kurz darauf über einen hauptamtlichen Feuerwehrmann gefunden worden: Dieser sei in den vergangenen Wochen in der Ukraine und Polen im humanitären Einsatz gewesen. Während dieser Zeit habe er unter anderem gute Bekanntschaft mit einer KFZ Werkstatt gemacht, welche er "nach bestem Wissen und Gewissen" empfehlen konnte.
Das Gute dabei: "Der Automacher" in Rzeszów habe auf der Wegstrecke der zweiten Etappe gelegen. Der Haken an der Sache: Die Werkstatt sei rund 140 Kilometer entfernt gewesen. "Wieder mit gedrosselter Geschwindigkeit, aber guter Dinge" habe sich das Team auf den Weg gemacht und nach einiger Zeit die "Steel Buddies Poland" erreicht.
Feuerwehr erhält unerwartete Hilfe von polnischer Werkstatt - "Ihr helft der Ukraine, wir helfen der Ukraine!"
Kaum auf dem Hof seien bereits mehrere Mechaniker herbeigeeilt. Entgegen der heimischen Gewohnheit sei das Team auch am Samstagmittag (18. März 2023) "herzlich" empfangen worden. Der Chef der Werkstatt habe sich kurz nach der Lage erkundigt und das Feuerwehrauto auf die bereits vorbereitete Grube gefahren. Drei seiner Mitarbeiter und er selbst hätten sich um das Problem gekümmert. Eine anschließende Probefahrt habe dann Aufschluss über das Öl-Leck und mögliche Beschädigungen geben können. Eine weitere Probefahrt sollte dann den Verdacht der Mechaniker erhärten.
"Ein geplatzter Luftschlauch verursachte den Ölverlust", so König. Die Reparatur sei zwar nicht mehr umsetzbar, aber die Weiterfahrt möglich gewesen. Zwar weiterhin mit gemäßigter Geschwindigkeit, aber das Ziel sei wieder ein großes Stück näher gerückt. "Wir freuten uns über die positive Meldung 'der Automacher', deren Chef freudestrahlend über ihre geleistete Unterstützung. Allerdings sollte sich seine Miene bei der Frage nach dem Preis noch verziehen: Fast schon beschämt wegen der Frage nach der Bezahlung konterte er - dann wieder breit grinsend - 'mit einem Handschlag'. Völlig perplex konnten wir es kaum glauben, aber er bestand darauf. 'Ihr helft der Ukraine, wir helfen der Ukraine!'"