Im Lonnerstadter Ortsteil Fetzelhofen sorgen die Dämme des Nagetiers für Unmut.
Es ist erst wenige Jahre her, da galt der Biber in unseren Breiten praktisch als ausgerottet. Unter Schutz gestellt, hat sich dieses Nagetier in Franken inzwischen wieder so vermehrt, dass es in vielen Regionen zur Plage geworden ist. Auch an der Kleinen Weisach im Gemeindegebiet von Lonnerstadt treiben Biber ihr Unwesen. Das vor allem im Ortsteil Fetzelhofen in einer Art, die immer mehr Bürger sagen lässt: "Der Biber muss weg!"
In Fetzelhofen bauen Biber nun schon zum wiederholten Mal einen Biberdamm genau unter der Brücke über die Kleine Weisach am Ortseingang und einen zweiten weiter oben. Die Dämme stauen den kleinen Fluss auf und erhöhen die Hochwassergefahr für den Ort deutlich. "Über Weihnachten ist die Kleine Weisach so in einer Nacht um 20 Zentimeter angestiegen", hat Gemeinderat Hermann Popp aus Fetzelhofen gemessen.
Gefahr für die Pumpanlage
Popp sieht inzwischen keine andere Möglichkeit, als den Biber zu entfernen. Lonnerstadts Bürgermeister Stefan Himpel (FW) hat er da auf seiner Seite. Himpel fürchtet in erster Linie, dass das vom Biber aufgestaute Wasser die neben der Brücke liegende Pumpanlage für die Abwasserleitung außer Kraft setzen könnte und dann das Abwasser aus Fetzelhofen nicht mehr abfließen würde.
Ihre Fähigkeiten im Dammbau stellen die Fetzelhofener Biber immer wieder unter Beweis. Seit Herbst vergangenen Jahres hat die Gemeinde die im Flusslauf aufgetürmten Äste schon zweimal entfernen lassen. Die Biber hält das aber nicht davon ab, mit dem Dammbau von vorne zu beginnen.
Um die Überschwemmungsgefahr für Fetzelhofen zu bannen, würden Himpel und Popp die hier aktiven Biber am liebsten zum Abschuss freigeben. "Die Entscheidung liegt leider nicht bei uns, wir sind nur für die Schadensbehebung zuständig", sagt der Bürgermeister.
Für vom Biber angerichtete Schäden hat Lonnerstadt jüngst erst wieder 240 Euro ausgeben müssen. Die mächtigen Trauerweiden, die dem Kriegerdenkmal in Fetzelhofen einen passenden Rahmen gaben, mussten aus Sicherheitsgründen gefällt werden, weil die Stämme von den Bibern schon weitgehend abgenagt waren. Überhaupt haben die Biber an den Gehölzen rund um ihren Damm unter der Brücke ordentlich gewütet.
Hindernisse dürfen raus
Die Hindernisse im Flusslauf darf die Gemeinde jederzeit wieder beseitigen. Wenn es aber um Abschussgenehmigungen geht, ist das Landratsamt Erlangen-Höchstadt zuständig. Dem hat Bürgermeister Himpel vor Weihnachten die Situation und seine Bedenken geschildert, eine Antwort steht aber noch aus.