Erlanger mit "schwarzen" Stimmen

1 Min
Harald Luft (Mitte) leitet seit 2001 die "Amazingers" und studiert mit ihnen auch Musical- und Popsongs ein. Foto: Johanna Blum
Harald Luft (Mitte) leitet seit 2001 die "Amazingers" und studiert mit ihnen auch Musical- und Popsongs ein. Foto: Johanna Blum

Die "Amazingers" aus der Kirchengemeinde St. Bonifaz begeisterten bei der Röttenbacher Pfarrhofserenade nicht nur mit Gospels.

"Es war amazing", bedankte sich Röttenbachs Pfarradministrator Jacob Kurasserry nach dem Auftritt der "Amazingers" bei der zehnten Pfarrhofserenade. Der Gospelchor der Kirchengemeinde St. Bonifaz in Erlangen hatte den ersten Teil des Konzertes im Gotteshaus bestritten, dann zogen alle in den lauschigen Pfarrgarten.

Mit ihrem Erkennungslied "Amazing graze" zogen die 40 Sänger mit ihrem musikalischen Leiter Harald Luft und dem Pianisten Jörg Beckenbauer swingend ins Gotteshaus ein. Der Chor ist eine bunt gemischte, fröhliche Gruppe, die sich regelmäßig trifft, um nicht nur traditionelle und moderne Gospels und Spirituals zu singen. Einer der jährlichen Höhepunkte ist das Sommerkonzert.


Instrumentale Unterstützung

Seit 2001 leitet Harald Luft, Musikpädagoge am Marie-Therese-Gymnasium in Erlangen, die Sangesgruppe. Der engagierte Chorleiter wagt es auch, über Gospels hinaus andere Wege zu gehen und mit seinen singbegeisterten Frauen und Männern auch Musicals, Latins sowie Popstücke einzustudieren. Seit Januar 2013 werden die Sänger von Jörg Beckenbauer am Keyboard unterstützt. Zum ersten Mal waren auch Lennart (Schlagzeug) und Edzard (E-Bass) zur Verstärkung dabei, zwei Schüler aus dem Marie-Therese-Gymnasium, und sie machten ihre Sache sehr gut.

Ein bunt zusammengestelltes Programm mit verschiedenen Stilrichtungen erwartete die vielen Gäste - Spirituals, moderne und traditionelle Gospels, zeitgenössischer Pop und mehr. Schnell wurden die Zuhörer von der Begeisterung der Sänger mitgerissen und oft klatschten sie im Rhythmus mit. Schloss man bei manchen Songs die Augen, meinte man oft, "schwarze" Stimmen zu hören. Aus den Reihen der Sänger traten immer wieder Solisten hervor. "Hier wird wahnsinnig viel Sangesfreude transportiert und man sieht fast nur lächelnde, begeisterte Gesichter", schwärmte Konzertbesucherin Hella Commichau, die Chorleiterin der Harmonie Neuhaus. "Und dann singen sie alles auswendig. So besteht direkter Kontakt zum Dirigenten", fügte sie erklärend an.

Schwungvolle, nachdenkliche, besinnliche und auffordernde Songs wechselten sich ab. Das Auswendigsingen und die zusätzlichen Choreographien bedeutet sicherlich für die Sänger harte Probenarbeit. Disziplin und Lernbereitschaft sind hier absolute Pflicht.


Eine Zugabe erklatscht

Nach der Halbzeit wechselten Chor und Publikum in den lauschigen Pfarrgarten, und die Sänger bewiesen, dass sie nicht auf Verstärker angewiesen sind. Bei kühlen Getränken und Brezeln genossen die Gäste auch den zweiten Teil des Konzertes. Eine Zugabe erklatschten sie sich am Ende noch, und mit dem Song "Put your hand in the hand" endete zumindest der musikalische Teil des Abends, denn man saß noch lange im gemütlichen Pfarrgarten zusammen und genoss den lauen Sommerabend bei guten Gesprächen.