Erlanger E-Werk führt 2G ein: Neue Corona-Regel sorgt für hitzige Debatte

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Das Kulturzentrum E-Werk in Erlangen ändert seine Corona-Regeln. Schon bald haben in der Location großenteils nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt.
Das Kulturzentrum E-Werk in Erlangen ändert seine Corona-Regeln. Schon bald haben mit einigen Ausnahmen in der Location nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt.
Markus Graessel
Das Kulturzentrum E-Werk in Erlangen ändert seine Corona-Regeln. Schon bald haben mit einigen Ausnahmen in der Location nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt.
Das Kulturzentrum E-Werk in Erlangen ändert seine Corona-Regeln. Schon bald haben mit einigen Ausnahmen in der Location nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt.
Charlotte Grunow

Das Erlanger E-Werk ändert seine Corona-Regeln. Ab Samstag (16. Oktober 2021) gilt für das Kulturzentrum eine neue Eintrittsbeschränkung. Rein darf nur noch, wer geimpft oder genesen ist. Im Netz löste die Nachricht viele Solidaritätsbekundungen aus - es gibt aber auch empörte Stimmen.

2G-Regel kommt: Das E-Werk in Erlangen ändert seine Corona-Regelungen. Ab Samstag (16. Oktober 2021) gelten in dem Kulturzentrum neue Eintrittsbeschränkungen. "Das E-Werk steht für Solidarität", heißt es dazu in einem Facebook-Post. Künftig sollen im E-Werk nur noch Geimpfte oder Genesene feiern dürfen. Natürlich gebe es Ausnahmen wie medizinische Indikationen oder Schülerinnen und Schülerinnen, heißt es. Fest steht indes: Selbst ein PCR-Test reicht fortan nicht mehr aus, um ins E-Werk eingelassen zu werden. Die Reaktionen auf die neuen Zutrittsregeln fallen im Netz unterschiedlich aus.

"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", erklären die E-Werk-Betreiber. Man wolle verbinden und nicht ausgrenzen. "Aus unserer Sicht verhalten sich Impfgegner*innen unsolidarisch." Unsolidarisch gegenüber Künstler*innen und Veranstalter*innen, die seit über eineinhalb Jahren unter der Corona-Pandemie leiden, heißt es. Ein erneuter Lockdown könne das Aus für viele Kultur-Aktive bedeuten: "Das wollen und können wir nicht riskieren."

Neue Regeln im Erlanger E-Werk: So fallen die Reaktionen im Netz aus

Die Regeln fasst das E-Werk im Post zusammen. Ab 16. Oktober 2021 erhalten demnach zu allen Veranstaltungen, zum Kino und zur Kellerbühne nur noch Geimpfte und Genesene Eintritt. Personen, die sich nicht impfen lassen können, dürfen mit einem maximal 48 Stunden alten PCR-Test und einem entsprechenden, ärztlichen Beleg eintreten. Für Personen unter 18 gilt dasselbe. Für Schüler*innen zwischen sechs und 18 Jahren, die regelmäßig in der Schule getestet werden, entfällt sogar die Testpflicht, für Kinder unter sechs Jahre ebenfalls.

Die Reaktionen auf die kommende Regel-Änderung fallen unterschiedlich aus. Die einen werfen dem Kulturzentrum "Spaltung unter uns Menschen" vor. Es gebe keine Impfpflicht, weshalb man niemanden ausgrenzen könne und solle, wie eine Facebook-Userin schreibt. Das E-Werk kontert: "Wir tragen nicht zur Spaltung bei, sondern wollen zur Solidarität durch eine Impfung aufrufen. Die Impfung stellt für uns den einzigen Weg aus der Pandemie dar. Sich nicht impfen zu lassen ist unsolidarisch."

Auch den Vorwurf der "Impfpflicht durch die Hintertür" entkräftet das Team von vornherein. "Eine Pflicht ist etwas, dem man sich nicht entziehen kann", zitieren die Betreiber Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats. Stattdessen werde lediglich "Druck aufgebaut, um es attraktiver zu machen, sich und andere zu schützen." Die anderen "Kritiker*innen" unterstellen dem Kulturzentrum Geldgier: "Das einzige Argument, das ich euch abnehme, ist die maximale Auslastung eurer Veranstaltungen. Also möglichst viel Kohle." Dass auch das keine Rolle bei der Entscheidung spielt, erklärt das E-Werk kurz und knapp: "Wir könnten auch mit 3G+ und Maskenpflicht voll auslasten."

E-Werk erfährt Solidaritätsbekundungen: "Flennt in Telegram weiter"

Insgesamt fallen die Reaktionen auf den Facebook-Post jedoch überwiegend positiv aus. Zwar überfällt das E-Werk eine Flut von empörten Impfgegner*innen, von 441 Reaktionen auf die Bekanntmachung fallen jedoch 409 eindeutig positiv aus (Stand: 08.10.2021). Und auch in den Kommentaren finden die neuen Eintrittsregeln Unterstützer*innen: "Ich mag euch jetzt noch ein wenig mehr. Vielen Dank für die klare Kante", schreibt ein User.

Ein anderer ist sichtlich genervt von den empörten Impfgegner*innen: "Flennt bitte in euren Telegramgruppen weiter, aber lasst die Leute im E-Werk und allgemein in der Kultur in Frieden. Die hatten jetzt alle wesentlich härtere Monate als die meisten von euch in eurer Jammerlappenblase." Auch mit Erklärungen versuchen es einige: "Es steht doch da, wie man reinkommt. Lass dich impfen oder anstecken und genese dann. Ist echt nicht schlimm, also ersteres!"

Für alle, die bereits Tickets besitzen, aber unter der neuen 2G-Regel nicht mehr an Veranstaltungen teilnehmen möchten, bietet das E-Werk eine Rückerstattung an. Dort, wo das Ticket gekauft worden sei, erhalte man dann ganz einfach sein Geld zurück.

Bei der Regelung werde es jedoch vorerst bleiben: "Wir sehen den Schritt zur 2G-Regel als die sinnvollste und sicherste Variante für die vor uns liegende Übergangszeit bis zur Wiederkehr zur 'alten Normalität'." Fazit: Über kurz oder lang wird es wohl bei der 2G-Regel im Kulturzentrum E-Werk in Erlangen bleiben.

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