Erlangen-Höchstadt: An der Spitze der Studiengebühren-Gegner in Bayern

1 Min

Großer Jubel auch bei den Studiengebühren-Gegner im Landkreis Erlangen-Höchstadt: Die Zehn-Prozent-Hürde wurde hier deutlicher als in anderen Teilen Bayerns genommen. Nur die Stadt Erlangen liegt mit 22 Prozent noch darüber.

Im Kreis Erlangen-Höchstadt sind laut vorläufigem Ergebnis vom Donnerstag genau 20 Prozent gegen Studiengebühren - das ist unter den bayerischen Kreisen der absolute Spitzenwert (Würzburg: 17,6, München: 12,1).

Lediglich einer kreisfreien Stadt musste sich ERH geschlagen geben: Erlangen ist mit 22,3 Prozent (Bamberg: 19,1) in ganz Bayern topp.

Die Gemeinde mit den meisten Nein-Sagern im Kreis Erlangen-Höchstadt ist Möhrendorf mit über 28 Prozent. Aber auch in Höchstadt wurden über 15 Prozent erreicht, in Herzogenaurach waren es fast 18 Prozent.

Überaus zufrieden zeigten sich der SPD-Ortsverein und die Freien Wähler in Adelsdorf über die gute Beteiligung der Gemeinde beim Volksbegehren gegen Studiengebühren in Bayern. 16,23 Prozent der stimmberechtigten Adelsdorfer Bürger sprachen sich für die Abschaffung aus.

"Studiengebühren stellen für die Studenten und ihre Familien oftmals eine immense finanzielle Belastung dar", so die Vorsitzende der Adelsdorfer SPD, Jutta Köhler. "Sie fördern die soziale Ungerechtigkeit und sind ein Verstoß gegen den Grundsatz, dass Bildung in unserem Land kostenlos sein soll." Hochschulfinanzierung, da sind sich Freie Wähler und SPD in Adelsdorf einig, ist Sache des Staates und nicht der Studierenden.

Jörg Rohde (FDP), Landtagsmitglied aus Heßdorf, wo über 18 Prozent für die Abschaffung der Gebühren stimmten, war wenig erfreut: "Ich habe letztes Jahr schon damit gerechnet", sagte der Landtagsvizepräsident am Donnerstag. Er sei gespannt, wie die CSU nun eine Finanzierung der Hochschulen sichern wolle. So lange diese Frage nicht geklärt sei, spricht sich der FDP-Mann weiter gegen die Abschaffung aus.

Mitarbeit Johanna Blum