Der Erlanger Aufruf nach Helfern in der Pflege war ein voller Erfolg. Über 200 Menschen haben sich gemeldet, wie der Koordinator inFranken.de berichtet. In mehreren Einrichtungen sind die Unterstützer bereits im Einsatz.
Der Hilferuf für Pflegeeinrichtungen und Kliniken aus dem Raum Erlangen hat alle Erwartungen übertroffen. Im Januar haben die Stadt Erlangen und der Landkreis Erlangen-Höchstadt zusammen einen Aufruf gestartet, um freiwillige Pflegekräfte zu gewinnen. "Es war absehbar, dass durch Omikron Personalausfälle auf uns zukommen werden", erläutert Peter Lederer, der seit Dezember 2020 als Pflegefachberater in der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) Erlangen und Erlangen-Höchstadt fungiert. Die überwältigende Resonanz habe jedoch auch er nicht erwartet: Über 200 Menschen seien mittlerweile in der Kartei.
Vor gut einem Monat wurden auf den Homepages der Stadt und des Landkreises sowie in der Presse Menschen gesucht, "die bereit sind zu helfen und irgendetwas mit Medizin oder Pflege zu tun haben." Vor allem in kritischer Infrastruktur wie Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, in der ambulanten Pflege sowie in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung könnten Ausfälle dramatisch werden.
Resonanz in Erlangen überwältigend: Zehn Einrichtungen konnte bereits geholfen werden
"Wenn von 100 Pflegekräften plötzlich 20 Leute ausfallen, dann hat man ein Problem", veranschaulicht Lederer im Gespräch mit inFranken.de. "Deshalb haben wir breit gesucht. Wir haben erwartet und gehofft, dass sich möglichst viele Menschen melden. Was wir aber nicht erwartet haben ist, dass es mittlerweile über 200 geworden sind", freut sich der Pflegefachberater.
Natürlich habe man sich vorbereitet: "Wir haben die Wünsche der Betroffenen abgefragt sowie deren Mobilität und Einsatzgebiete. Das heißt, wir haben ein Profil erstellt", nach dem dann die Kartei erstellt wurde. "Damit ist unsere Arbeit dann auch schon beendet."
Die Kontaktdaten werden an Einrichtungen mit Personalmangel übermittelt und beide Parteien informiert, "dann kann man Kontakt aufnehmen und schauen, ob die Vorstellungen zusammen gehen." Insgesamt konnte damit schon drei Kliniken geholfen werden sowie sieben Einrichtungen bei vorübergehenden Engpässen unterstützt werden, erzählt Lederer.
Über 200 Menschen in Region Erlangen mit "großem Hilfewunsch" - volles Postfach
"Wenn man für Notfälle plant, ist man gut beraten, wenn man den Notfall größer annimmt, als er eigentlich wird und so ging es uns auch." Die Ausfälle seien nicht so dramatisch gewesen, wie sie der deutsche Expert*innenrat befürchtet hat. Viele bleiben auf Reserve auf der Liste. Besonders freut Lederer sich über die große Bereitschaft und "dass der Hilfewunsch groß ist."
Nicht nur die Anzahl, vor allem das Postfach sei voller Nachrichten gewesen von Menschen, die gerne helfen würden. "Wann komme ich denn dran, ich würde doch so gerne helfen", seien Aussagen, die Lederer zur Genüge gehört habe. "Das ist die positive Erfahrung bei der Sache. Andererseits finde ich es schade für die vielen Menschen, die sich gemeldet haben und jetzt nicht drankommen."
Dass nun plötzlich so viele Menschen nun auf die Stadt und den Landkreis zukommen, sei kein Zufall. Der Pflegekräftemangel sei zwar schon lange bekannt und auch Aufrufe habe es zur Genüge gegeben, "aber die sind einfach zu weit weg von den Menschen", so Lederer. "Es gibt ja bayernweite, sogar deutschlandweite Aufrufe, aber wenn ich örtlich und regional aufrufe, sind wir einfach näher an den Leuten dran. Wenn der Bürgermeister um etwas bittet, ist das effektiver als aus München oder Berlin", erläutert der Pflegefachrat. So erklärt er sich vor allem die große Resonanz auf den Aufruf in der Region Erlangen.
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