Wegen schweren Bandendiebstahls sind fünf Männer vom Landgericht Nürnberg-Fürth teilweise zu langen Freiheitsstrafen verurteilt worden. In Herzogenaurach hat die Diebesbande im Juli vergangenen Jahres ihre kriminelle Tour durch Wohn- und Geschäftshäuser gestartet.
In Herzogenaurach hat die Diebesbande in den frühen Morgenstunden zugeschlagen. Dabei sind die fünf Männer nicht gerade zimperlich vorgegangen. Zwei der Angeklagten haben einfach das Fenster neben der Eingangstüre in dem betroffenen Haus in Herzogenaurach eingeschlagen.
Glücklicherweise ist einem Nachbar die Aktion zu Ohren gekommen, er hat der Bande damit die erste Diebestour versalzen. Ohne Wertgegenstände ist die Truppe verschwunden. Geblieben ist nur ein Schaden an dem Haus in Höhe von 1000 Euro. Das war im Juli des vergangenen Jahres. Seit Ende Mai dieses Jahren musste sich das Räuberquintett vor dem Landgericht verantworten. Hätte der Nachbar nicht so gute Ohren gehabt, wer weiß, ob die Diebesbande nicht häufiger ihr Glück in Herzogenaurach versucht hätte. So aber kehrten die fünf Männer der Stadt den Rücken zu.
Nach diesem ersten Fehlversuch konzentrierte sich die Gruppe auf Nürnberg - diesmal mit größerem Erfolg. Im August 2014 hebelten sie kurz vor Mitternacht die Terrassentür eines Anwesens in der Frankenmetropole auf und erbeuteten eine Daunenjacke, eine Mastercard, 50 Euro und drei Armbanduhren.
Teure Uhren, Schmuck und Computer Die Höhe des Schadens an der Tür war allerdings größer als der Wert des Diebesguts. Ein paar Tage später hatte die Bande mehr Glück. Diesmal hebelten sie die Eingangstüre auf und stöberten zur Geisterstunde durch das Haus in Nürnberg. Dabei zeigten sie besonderes Interesse für teure Computer mit dem angebissenen Obst im Firmensymbol. Aber auch Geld und Schmuck ließen sie nicht liegen. Bei diesem Bruch erbeutete das Quintett immerhin knapp 10 000 Euro.
Überhaupt war die Gruppe ziemlich fleißig. Noch am gleichen Tag eilte die Truppe nach Cadolzburg. Dort verschafften sie sich über die Kellertür Zutritt und erbeuteten Handtaschen von Louis Vitton und Reisekoffer von Samsonite.
Trotz dieses Doppelschlages legten sich die Männer nicht auf die faule Haut. Kurze Zeit später zog das Quintett schon wieder los. Diesmal hatten sie es auf einen Lotto-Laden in Nürnberg abgesehen. Sie kamen mitten in der Nacht um zwei Uhr. Wieder hebelten sie die Eingangstüre auf und schleppten kurze Zeit später Lotto-Lose und Zigaretten im Wert von rund 10 000 Euro aus dem Laden. Doch dieser Bruch brachte die Bande in die Bredouille. Denn die Polizei heftete sich an die Fersen der flüchtenden Diebe.
Kurz nach diesem verflixten siebten Einbruch konnten die Beamten die Täter festnehmen. Für Richter Dieter Weidlich stand am Ende der sieben Verhandlungstage die Schuld der Angeklagten fest. Nur ein 22-Jähriger kam mit einer Bewährungsstrafe bei der Urteilsverkündung am Dienstag in Höhe von knapp zwei Jahren davon. Der 30-jährige "Anführer" muss fast fünf Jahre ins Gefängnis.
Die beiden 28-jährigen und der 22-jährige Mittäter müssen ebenfalls wegen schweren Bandendiebstahls zwischen vier Jahren und drei Monaten und drei Jahren hinter Gitter.