Ein Teil der Schule wird zur Kita

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Noch sind die Handwerker in den Räumen am Arbeiten. Dieses Zimmer diente zuvor als Computerraum. Der Computerraum wurde nun in das Obergeschoss der Schule verlegt. Fotos: Evi Seeger
Noch sind die Handwerker in den Räumen am Arbeiten. Dieses Zimmer diente zuvor als Computerraum. Der Computerraum wurde nun in das Obergeschoss der Schule verlegt.  Fotos: Evi Seeger
Kita-Leiterin Dorotea Baureis und Bürgermeister Joachim Wersal auf dem alten Schulhof. Hier soll eine Gartenanlage für die Kita entstehen. Rechts im Bild ist das Dach der bestehenden Kita "Hand in Hand" zu sehen.
Kita-Leiterin Dorotea Baureis und Bürgermeister Joachim Wersal auf dem alten Schulhof. Hier soll eine Gartenanlage für die Kita entstehen. Rechts im Bild ist das Dach der bestehenden Kita "Hand in Hand" zu sehen.
 
Im Erdgeschoss der Schule entstehen zwei neue Gruppenräume für den Kindergarten mit den dazu gehörigen Nebenräumen. In der Gemeinderatssitzung wurde die Küchenausstattung vergeben. Schon im März will der Kindergarten Einzug halten.
Im Erdgeschoss der Schule entstehen zwei neue Gruppenräume für den Kindergarten mit den dazu gehörigen Nebenräumen. In der Gemeinderatssitzung wurde die Küchenausstattung vergeben. Schon im März will der Kindergarten Einzug halten.
 
Die alte Schulaula wird künftig Vorraum, Spielbereich und Garderobe für den Kindergarten.
Die alte Schulaula wird künftig Vorraum, Spielbereich und Garderobe für den Kindergarten.
 

Im Hemhofener Schulgebäude standen Räume leer, wogegen der Kindergarten aus allen Nähten platzt. Was lag da näher, als Unterrichtsräume umzufunktionieren?

"Es musste Platz geschaffen und die Situation entzerrt werden", sagt Dorotea Baureis. Die Leiterin der Kita "Hand in Hand" ist seit 23 Jahren für den Hemhofener Kindergarten verantwortlich und der ist laut Bürgermeister Joachim Wersal (FW) "immer noch einer der größten im gesamten Bezirk Mittelfranken".
27 pädagogische Kräfte beschäftigt die gemeindliche Einrichtung derzeit. Im Moment stehen 140 Kindergartenplätze und 43 Krippenplätze zur Verfügung. "Krippenplätze werden jedoch immer stärker nachgefragt", weiß der Bürgermeister. Aber der alte Kindergarten platzte aus allen Nähten. Eine der sechs Gruppen musste bereits im Keller untergebracht werden, was zu Lasten der Turnflächen ging.
Was lag näher, als einen Teil der Kita in die direkt gegenüberliegende Schule auszulagern.
Weil es dort seit 2006 nur noch eine Grundschule gibt, seien in der Schule Räume übrig gewesen, berichtet Wersal. So wurde der Handarbeitsraum zum Gruppenraum und der Computerraum in das Obergeschoss verlegt. "Aber natürlich lässt sich eine Schule nicht gerne einen Kindergarten reindrücken."
Doch die Gemeinderäte behielten die Kosten im Auge und entschieden sich für den Umbau der Schule mit einer klaren organisatorischen Trennung und eigenem Eingang für den Kindergarten. "Hätten wir nicht so entschieden, hätten wir den Kindergarten anbauen müssen." Das wäre laut Wersal allerdings doppelt so teuer geworden.
Nach dem aktuellen Kostenstand rechnet Michael Friedrich vom gemeindlichen Bauamt, mit den Umbaukosten in der Schule unter 280 000 Euro zu bleiben. Darauf wird noch mit einer ordentlichen staatlichen Förderung gerechnet.
Neben den beiden Gruppenräumen galt es, neue Sanitärräume, Lernwerkstatt, Personalzimmer und Abstellraum zu schaffen. In der Sitzung des Gemeinderats wurden die Ausstattungen der großen und der Kinderküche vergeben, die schon in eineinhalb Wochen geliefert werden sollen. Bereits im März will der Kindergarten mit zwei Gruppen in das Schulgebäude einziehen. Das Domizil in der Schule ist keineswegs als Provisorium gedacht, sondern soll eine Einrichtung auf Dauer sein. "Die Geburtenzahlen in Hemhofen sind mit 45 Kindern jährlich in den letzten Jahren sehr konstant", ist Wersal zuversichtlich. Hinzu kommt, dass sich die Gemeinderäte für ein "Zuckerl" bei der Ansiedlung des neuen Baugebiets "Zeckern Mitte" (ehemaliges Betriebsgelände Wiegl und Lang) entschieden haben: Jungen Eltern, die sich dort niederlassen, werden die Kosten für das erste Kindergartenjahr ihrer Sprößlinge erlassen.
"Hemhofen ist eine sehr aufgeschlossene Gemeinde, die sehr viel für die Kinder tut", lobt Kita-Leiterin Baureis. Ihre Anregungen seien immer auf offene Ohren gestoßen. Als vor Jahren eine erste Krippengruppe im Gespräch war, habe die Gemeinde bereits mitgemacht, obwohl es noch keine Zuschüsse gegeben habe. Angst vor mehr Arbeit durch die räumliche Trennung hat die Leiterin nicht, da sie sich die Verantwortung mit ihrer Stellvertreterin Annette Hessel teilt. Auch der alte Kindergarten muss umgebaut und energetisch saniert werden. Im Dachgeschoss sollen zwei Gruppen entstehen. Nach den Umbauten werden 17 neue Krippenplätze, insgesamt somit 60 Krippenplätze zur Verfügung stehen.