Die Familie Hausmann hat ihr über 4000 Quadratmeter großes Grundstück in den vergangenen 35 Jahren in eine kleine Idylle verwandelt.
Am "Tag der offenen Gartentür" am 25. Juni erschließen sich die sonst verborgenen kleinen Paradiese privater Gärten mit ihrer Vielfalt und reichen Gartenkultur. Dieser Tag bietet Gelegenheit, Anregungen und neue Ideen für den eigenen Garten zu gewinnen und den Gedanken- und Ideenaustausch zwischen Nachbarn, Natur- und Gartenfreunden zu fördern.
Im Weisendorfer Ortsteil
Rezelsdorf bei der Familie Ewald und Ruthild Hausmann wird der acht Monate alte Enkel Paul in einem Naturgarten aufwachsen, um dem ihn Stadtkinder beneiden würden. Im Jahr 1982 bezog die Familie Hausmann ihr Haus an der Rezelsdorfer Straße auf einem damals über 4000 Quadratmeter großen landwirtschaftlich genutzten Grundstück mit einem Eichenwald und freiem Blick nach Norden.
Heute bietet sich dem Besucher ein vielfältiger Garten mit einem Teich, Obstbäumen, einem großen Gemüsebeet sowie für den kleinen Paul, wenn er mal richtig laufen kann, mit einer gigantischen Spielfläche, größer als ein Spielplatz. Deswegen wird der Teich auch noch eingezäunt und das nach Norden offene Grundstück mit direktem Blick auf die in Bau befindlichen Windräder wird einen Zaun bekommen. Verteilt über das Grundstück sind immer wieder Sitzgelegenheiten zu finden und man hat die Wahl, ob man in der Sonne oder im Schatten sitzen möchte.
Natürlich muss ein derart großes Grundstück auch bearbeitet werden und da packt die Familie mit an. So hat sich die Blumenliebhaberin Gertrud Hausmann vor dem Haus ein duftendes Blumenparadies geschaffen, in dem sich Bienen und Insekten besonders wohlfühlen. Das große Gemüsebeet bietet alles für die Küche und für den kleinen Paul gesunde Kost. Wenn seine Mama Susanne im Gemüsebeet arbeitet, darf Paul in der Erde wühlen. "Mein Kind soll in der Natur aufwachsen, und er bekommt auch unser ungespritztes Gemüse frisch und knackig zum Essen", erzählt seine Mama. So lange er noch nicht richtig zubeißen kann, werden die selbst gezogenen Möhren verarbeitet und keine Fertignahrung aus dem Supermarkt genommen.
Das Gemüsebeet, zu dem bis zum Errichten des Zaunes auch Feldhasen noch freien Zutritt haben, wird nach Norden von Dahlien abgeschirmt, und in Sichtweite zwischen den Apfelbäumen mit unterschiedlichsten Sorten stehen sogar zwei Bananenstauden. "Die haben zwar noch nie getragen, aber Papa hofft immer noch, dass er mal Bananen ernten kann", erzählt Tochter Susanne schmunzelnd. Ihre kolumbianischen Freunde, die mal zu Besuch waren, wunderten sich, "dass wir das ,Unkraut‘ züchten und nicht ausreißen", erzählt sie lachend. Denn in Kolumbien sprießen an allen Ecken Bananenstauden und werden ausgerissen.
Totholz bleibt liegen
Der große Kompost ist von Johannisbeersträuchern umgeben, zwischen denen auch große Silberdisteln hervorragen. Der Kompost wird von Ewald Hausmann immer wieder umgesetzt und es entsteht bester Humus.
Nahezu sich selbst überlassen bleibt der kleine Eichenwald, das Totholz bleibt weitgehend liegen. Ein Baum wird nur gefällt, wenn die Gefahr besteht, dass er aufs Nachbargrundstück fallen könnte. "Das Totholz bildet eine ideale Lebensgrundlage für eine Fülle von nützlichen Tier- und Pflanzenarten", erklärt Susanne Hausmann.
Sie erzählt von jeder Menge an Nisthöhlen in den alten Eichenbäumen, die von Vögeln und Fledermäusen bewohnt werden. "Wenn im Sommer nachts im Obergeschoss die Fenster offensind, verirrt sich schon mal eine Fledermaus und hängt irgendwo im Zimmer, die ich dann eben behutsam wieder nach draußen bringe", erzählt Susanne Hausmann. Was so spielerisch verwunschen ausschaut, bedeutet allerdings auch harte Arbeit, aber das Grün um das Haus verspricht nicht nur gesundes Obst und Gemüse, sondern auch den Abbau von Stress durch Entspannen, Naturerleben und körperliche Aktivität.