Die jungen Heßdorfer haben viele Ideen, was ihre Gemeinde noch lebenswerter machen würde.
Mitreden war angesagt bei der Jugendkonferenz der Gemeinde Heßdorf in der Hannberger Sporthalle Seebachgrund. Nahezu 40 Jugendliche waren gekommen, mit dabei waren auch Bürgermeister Horst Rehder (BB) als Gastgeber sowie der Geschäftsführer des Kreisjugendrings, Traugott Goßler. Margarete Wanjelik vom Sachgebiet Schul- und Kindergartenangelegenheiten, Sport- und Schulturnhalle freute sich, dass alle zehn Ortsteile vertreten waren. Der Bürgermeister hatte alle 197 Jugendlichen der Gemeinde persönlich angeschrieben, und ihm imponierte insbesondere, dass sich nicht wenige bei ihm entschuldigten, weil sie wegen Sport, Musikprobe und ähnlichen Terminen nicht an der Konferenz teilnehmen können.
Angeregt und eifrig diskutierten die Jugendlichen, ohne Einmischung von Erwachsenen. In einer Sitzung des Gemeinderates war der Bürgermeister noch dafür kritisiert worden, dass er den Gemeinderat nicht dazu eingeladen hatte. "Unsere Jugendlichen sollen völlig ungezwungen diskutieren, Wünsche und Vorschläge äußern, denn das ist ihre Konferenz", erklärte Rehder noch einmal seine Überlegung.
Nach der Begrüßung wurden die Thementische, denen jeweils Workshop-Betreuer zugeteilt wurden, in Beschlag genommen, und es blieben bis zum Wechsel des Tisches jeweils zwanzig Minuten Zeit, die Themen zu bearbeiten. Einig waren sich die Jugendlichen unter anderem darüber, dass sie bei Entscheidungen, die sie betreffen, gehört werden, mitreden und mitbestimmen möchten.
Wiederholung ist geplant
Beim Rundgang durch die Halle kam der Bürgermeister ins Staunen. "Da sind ganz interessante Vorschläge dabei, die jungen Leute sehen die Gemeinde mit ganz anderen Augen", zeigte sich Rehder begeistert. Es gehe bei einer solchen Veranstaltung auch um einen Übergang der jungen Menschen in die nächste Lebensphase, und deshalb müsse der Jugend auch Gehör verschafft werden. Deshalb soll die Jugendkonferenz auch keine einmalige Aktion gewesen sein.
Die zwölfjährige Leonie, die am Ende den Tisch "Wir wollen mitreden" moderierte, schlug weitere Zusammenkünfte sowie die Gründung eines Jugendparlamentes vor. Außerdem sollten zu künftigen Treffen bereits Kinder ab zehn Jahren eingeladen werden. Dem war Bürgermeister Rehder nicht abgeneigt. Er will zweimal im Jahr eine Jugendkonferenz abhalten, und auch der Gründung eines Jugendparlamentes stünde nichts im Wege. Dessen "Bürgermeister oder Bürgermeisterin" hätte dann einen direkten Draht zu ihm oder ins Rathaus.
Auch ganz konkrete Wünsche und Ideen wurden geäußert: Diese reichen zum Beispiel von Familienveranstaltungen über einen Jugendraum und eine Sportinsel sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen bis hin zu einer Gemeindepartnerschaft und einer Skatebahn.
Eine Reihe von Ideen lasse sich ohne großen Aufwand umsetzen, meinte Rehder, so zum Beispiel die Schaffung von Treffpunkten für Jugendliche. Auch dem Vorschlag, nach dem Auszug der Freiwilligen Feuerwehr Heßdorf deren Räumlichkeiten für die Jugend zu nutzen, stand der Bürgermeister nicht ablehnend gegenüber, und er wird die Vorschläge auch dem Gemeinderat präsentieren. Die Jugendlichen sagten auch zu, bei den gewünschten Treffs aus ihrer Mitte Aufsichtspersonen zu benennen, die sich um einen geordneten Ablauf kümmern werden.