Viele Haupt- und Mittelschüler haben nach ihrem Abschluss ihr Leben gemeistert. Das zeigt jetzt eine Ausstellung über "Exschüler mit Karriere".
Mit großem Interesse verfolgten viele unserer Leser die Serie "Exschüler mit Karriere" oder "Von wegen Hauptschule", welche die beiden Pädagogen der Mittelschule Mühlhausen Beate Ehbauer-Dörres und Peter Kittel im vergangenen Herbst ins Leben gerufen hatten. Einige erfolgreiche Exschüler haben wir in unserer Zeitung vorgestellt - aber in Wirklichkeit sind es noch viel mehr ehemalige Haupt- oder Mittelschüler, die ihren Weg mit Erfolg gemeistert haben.
Am vergangenen Mittwoch Abend begrüßte Rektorin Gudrun Boss etliche der erfolgreichen Ehemaligen, Kollegen, Vertreter des Elternbeirats, des Fördervereins der Schule, die drei Bürgermeister des Schulverbandes Friedrich Gleitsmann (CSU/BB), Hans Beck (WBS) und Klaus Faatz (CSU), Georg Mönius, Chef der Raiffeisenbank und Kollegen der Zweigstelle, aber auch interessierte Eltern zur Ausstellung in der Raiffeisenbank Seebachgrund in Mühlhausen.
Mut machen
"Wir wollen den Eltern Mut machen, aber auch das Selbstbewusstsein der Schüler stärken und ihnen mit den vielen positiven Beispielen zeigen, dass auch der Weg durch die Haupt- bzw. Mittelschule zum Erfolg führen kann", erklärt Rektorin Gudrun Boss. "Unsere Mittelschule versucht mit Qualität die Eltern zu überzeugen", fährt sie fort. Seit 2003 können die Schüler den Computer-Führerschein machen, Mühlhausen bietet eine Ganztagsschule an und seit 2010 ist sie Mittelschule - mit großem Erfolg.
Dies bestätigen die beiden Initiatoren und Begleiter des Projekts.
"Immer wieder haben wir beim Besuch ehemaliger Schüler oder bei Klassentreffen festgestellt, dass nahezu alle Schüler auf ihre Weise Karriere gemacht haben", so Frau Ehbauer-Dörres im Rückblick.
"Diese Tatsache, dass eine berufliche Karriere auch nach Abschluss der Mittelschule möglich ist, wollten wir den Eltern jetzt einmal nahe bringen, denn wir hören auch von etlichen Kollegen aus den unteren Jahrgangsstufen immer wieder, dass viele Eltern verzweifelt sind, wenn ihre Kinder die Voraussetzungen für weiterführende Schulen noch nicht mitbringen", fügte sie an.
Mittelschule hat Vorteile
"Wir wollen einfach mit unserem Projekt zeigen, dass die Mittelschule durchaus Vorteile hat", so Peter Kittel. Ein Vorteil sei zum Beispiel auch das Klassenlehrerprinzip. Besonders in einer kleinen Mittelschule wie Mühlhausen könnten die Lehrer ihre Schüler individuell begleiten und ihnen in einer Atmosphäre des Wohlfühlens zu Erfolgen, mehr Selbstwertgefühl und weiteren Aufgaben verhelfen.
"Nur Schüler, die sich ihrer Stärken bewusst sind, die Erfolgserlebnisse haben und dadurch stark werden, werden ihren beruflichen Weg gehen und ihren Platz in der Gesellschaft finden", betont Frau Ehbauer-Dörres.
Die beiden engagierten Lehrkräfte hatten dieses Projekt schon lange vor sich hergeschoben, da es ja doch mit einem gewissen Aufwand verbunden ist wie Aufruf in der Presse, im Mitteilungsblatt, Schülerkontakte herstellen, dann - erfreulicherweise - Termine mit der Zeitung ausmachen und außerhalb der Unterrichtszeiten wahrnehmen, Lebensläufe und Fotomaterial der Schüler erstellen, Ausstellungsort in der Raiffeisenbank organisieren, Ausstellung aufbauen.... "Die Stunden kann man nicht zählen, aber es hat sich gelohnt", so die zufriedenen Lehrer strahlend. Beide waren ganz begeistert von der großen Resonanz - sowohl der ehemaligen Schüler als auch in der Öffentlichkeit.
Landrat Alexander Tritthart (CSU) freute sich, die Ausstellung eröffnen zu dürfen. Er habe auch ein Herz für Mittelschulen. "Es geht um die Kinder und nicht um die Eltern", betont er. "Wenn Kinder das machen, woran sie Freude haben und sich entwickeln können, ist das gut so. Es gibt nämlich so viele Möglichkeiten auch nach dem Quali seine Karriere zu machen - wie man hier sieht. Schule, Ausbildung und Beruf soll eine tolle Zeit für jeden Menschen sein!"
Bei einem Umtrunk mit Häppchen konnte man sich noch über dieses gelungene Projekt austauschen. "Nicht nur in der Schule von Mühlhausen, sondern in allen Schulen sollte der Fokus neben dem Lehrplan auch in besonderem Maße auf die Schüler gerichtet sein", erklärte ein Besucher dem FT. "Dann gäbe es mehr solche Erfolgsgeschichten", fügte er noch an.
Die Ausstellung ist nun etwa drei Wochen zu den jeweiligen Geschäftszeiten in der Raiffeisenbank zu sehen Später soll sie noch nach Wachenroth und Pommersfelden kommen.
BU:
1: Beate Ehbauer-Dörres, Rektorin Gudrun Boss und Peter Kittel bei der
Begrüßung
2: Blick in die Gästerunde mit Landrat und den drei Bürgermeistern
3/4: Beate Ehbauer-Dörres, Landrat Alexander Tritthart und Peter Kittel
6-9: großes Interesse an der Ausstellung ...