Die Feuerwehr Hammerbach feiert Mitte Mai ihr 140-jähriges Bestehen. Die ersten Jahrzehnte sind allerdings nicht mehr dokumentiert - wegen eines Feuers.
Die Freiwillige Feuerwehr
Hammerbach besteht seit 140 Jahren. Grund genug, den runden Geburtstag vom 19. bis 21. Mai ausgiebig zu feiern.
Der bereits 1069 in einer Schenkungsurkunde erwähnte Hammerbach gab dem Haufendorf auf einer frühen Rodungsinsel seinen Namen. Der Bau der Ortskapelle St. Elisabeth, eines kleinen Back- und Hausteinbaus, wurde 1890/91 durch die Spendenbereitschaft der Dorfbewohner ermöglicht. Im Jahr 1912 erhielt der Ort ein eigenes Schulhaus, das seit 1993 als Kindergarten genutzt wird.
Ende des 19. Jahrhunderts gründeten sich in vielen Gemeinden die ersten Wehren, nachdem verheerende Großbrände manche Dörfer fast vollständig in Schutt und Asche gelegt hatten - wie auch Hammerbach. Leider liegen die Anfänge die Feuerwehr Hammerbach weitgehend im Dunkeln. Es gibt keine vollständige Chronik, da die Unterlagen von der Gründung im Jahr 1877 bis 1932 bei einem Brand vollständig vernichtet wurden. So beginnen die Aufzeichnungen erst wieder im Jahr 1932 mit dem damaligen Vorsitzenden und Bürgermeister Konrad Dürrbeck sowie dem Nankendorfer Kommandanten Johann Georg Mayer.
Im Jahr 1939 und mit dem Ausbruch des Krieges musste der Verein Freiwillige Feuerwehr Hammerbach aufgelöst werden, da die meisten Aktiven zum Kriegs- und Wehrdienst einberufen wurden. In dieser schweren Zeit richtete unter Leitung des Kommandanten Joh. Georg Mayer aus Nankendorf die Gemeindejugend einen freiwilligen Feuerschutz ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der US- Militärregierung zunächst eine Pflichtfeuerwehr zwischen Buch und Hammerbach angeordnet.
Erst im Jahre 1954 wurde der Verein FFW Hammerbach wieder neu gegründet. Zum Ersten Vorsitzenden wurde Johann Georg Mayer aus Nankendorf und zu seinem Vertreter Nikolaus Düthorn aus Hammerbach sowie Kassier Georg Hagen aus Welkenbach gewählt. Kommandant wurde Karl Baier und sein Stellvertreter Georg Düthorn. Die alte, fahrbare Handfeuerspritze, die der Feuerwehr Hammerbach viele gute Dienste geleistet hatte, wurde 1946 ausgemustert und eine tragbare Motorspritze TS 8/8 DKW angeschafft.
Im Oktober 1957 wurde das 80-jährige Gründungsfest gefeiert und der Verein zählte 77 passive und 22 aktive Mitglieder. Im Jahre 1965 hatte der Verein 91 passive, 27 aktive sowie 18 Ehrenmitglieder. Das erste Fahrzeug, ein Ford Taunus Transit mit einer Tragkraftspritze Magirus TS 8/8 wurde 1965 beschafft.
Da das Fahrzeug im Gemeindehaus nicht mehr untergestellt werden konnte, beschloss der Gemeinderat, von Fritz Dürrbeck ein Grundstück zu kaufen, und begann mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses. Unter Leitung des Bauunternehmers Nikolaus Hagen aus Herzogenaurach, der auch die Planungsarbeiten übernommen hatte, wurde in Eigenleistung das Haus erstellt. Das Gerätehaus wurde 1967 beim 80-jährigen Jubiläum geweiht.
Einen besonderen Höhepunkt in ihrem bisherigen Bestehen hatte die Feuerwehr Hammerbach im Jahre 1977. Sie konnte ihren 100. Geburtstag feiern. Glanzpunkte des Festes waren der Festabend und am Sonntag der Festzug.
Am 13. Oktober 1980 wurde der Wehr von der Stadt Herzogenaurach ein Feuerwehrmehrzweckfahrzeug (Ford-Bus) übergeben. Die FFW Hammerbach musste dazu eine Eigenleistung in Höhe von 3050 DM erbringen.
Im Kalenderjahr 1986 wurde ein LF 8 von der Feuerwehr Niederndorf übernommen und dafür der bisherige Ford Transit 1700 an Niederndorf abgegeben. Mit diesem Tausch, der durch die Stadt Herzogenaurach vollzogen wurde, konnte die Feuerwehr Hammerbach ihre Schlagkraft und Leistungsfähigkeit wesentlich verbessern. Sie ist mit dem LF 8 nun mit zwei Pumpen und vier Atemschutzgeräten ausgerüstet.
1998 begann der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses, das zwei Jahre später nach 5200 Arbeitsstunden durch die Mitglieder fertiggestellt wurde. Im Jahr 2000 wurde das LF 8 durch ein LF8/6 mit Rettungssatz und 600 Liter Wassertank ersetzt.
Bei der Jahresversammlung 2012 brach mit der 21-jährigen Christina Harrer erstmals eine Frau in die Männerdomäne ein und wurde zur Vorsitzenden des Feuerwehrvereins gewählt. Die junge Vorsitzende legte viel Wert auf die Jugendarbeit und wurde in den Folgejahren in ihrem Amt bestätigt. "Es ist bewundernswert, wie die Christina den Verein führt und jetzt auch das Fest mit vorbereitet", erklärte dazu Passivensprecherin Rita Dankers.
Das Festprogramm
Bieranstich Das Jubiläumsfest im Festzelt hinter dem Feuerwehrgerätehaus beginnt am Freitag, 19. Mai, um 19 Uhr mit dem Bieranstich und Musik der Party- und Rockband "Six to Real".
Schauübung Am Samstag um 17 Uhr zeigen die Aktiven bei einer Schauübung ihr Können und "Faded Glory" wird auf der Bühne stehen.
Ausklang Der Sonntag beginnt um 9.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, dem der Frühschoppen mit Mittagessen und Blasmusik folgt. Das Fest wird mit Unterhaltungsmusik ausklingen. Neben dem Festplatz werden ein Karussell sowie eine Schieß- und Spickerbude aufgestellt.