Der Marktplatz wurde an Heiligabend zur Mittagsstunde zum Treffpunkt. In Scharen trafen sich die Herzogenauracher, um das letzte Türchen zu genießen.
Zum Abschluss des Lebendigen Adventskalenders ist es noch einmal richtig eng geworden. Der Marktplatz wurde zum Versammlungsplatz, als an Heiligabend zur Mittagsstunde die Bürger in Scharen in die Innenstadt pilgerten. Es strömten die Familien mit Kindern, die Großeltern mit ihren Enkeln und einfach alle, die Freunde und Bekannte treffen wollten, um sich ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen und vielleicht mit einer Tasse Glühwein oder Kinderpunsch auf das Fest der Liebe anzustoßen, bevor man sich dann in die Geborgenheit der eigenen vier Wände begab, um im kleinen privaten Kreise den Heiligen Abend feierlich zu begehen.
Mahnung der Moderatorin
Toni Rotter und der Erwachsenenchor der Chorgemeinschaft St. Magdalena gestalteten das letzte Türchen, und schon am Vorabend war der Platz richtig gut gefüllt, als die Ehemaligen der Stadtjugendkapelle auftraten. Zur Mittagsstunde des 24. Dezember kamen die Bürger so zahlreich, dass Moderatorin Claudia Belzer die Besucher aufmerksam machte, doch vorsichtig zu sein, denn draußen auf der Straße durften ja Autos fahren. Wer weiß, vielleicht wird angesichts solcher Besucherscharen im kommenden Jahr ja doch eine andere Regelung getroffen.
Claudia Belzer lobte erneut die Kinder, die auch zum letzten Türchen Schokolade bekamen und sich an den 24 Tagen zu regelrechten Profis im Jubeln entwickelt hätten. Es war ein gelungener Adventskalender, wie auch Andrea Pöltzl von der Stadtverwaltung bescheinigte, die nahezu jeden Tag die Türchen begleitete. Und in dieser Zeit sind auch schon Verträge für die kommenden Jahre abgeschlossen. Eine Künstlerin habe bereits für 2022 unterschrieben, sagte Pöltl, weil sie vorher kein freies Zeitfenster hat. Offenbar ist der Lebendige Adventskalender in Herzogenaurach eine feste Größe und wird gern gebucht von den Akteuren der Region.
Freilich nannte Pöltl die Einschränkung, dass der städtische Haushalt auch die Gelder zur Verfügung stellen möge, worauf sie aber schon prompt eine Antwort von höchster Stelle bekam. Bürgermeister German Hacker hatte sich, wie auch Stadtmarketingchefin Judith Jochmann, zum Abschluss auf dem Marktplatz eingefunden und gab schon mal grünes Licht im Voraus für das Weiterbestehen des Lebendigen Adventskalenders.
Es war ein guter Adventskalender, bescheinigte auch Andreas Brandl, der mit seinem Tablet die Technik steuerte und jeden Tag achtgab, dass Optik und Akustik passten. Nur ein paar Mal, sagte er, sei der Besuch nicht besonders gewesen. Immer dann, wenn es regnete nämlich.
Auch Bernd Sicker, der Herr der Bratwürste, war mit den 24 Tagen durchaus zufrieden. "Heuer war besser als 2018", sagte er. Vater Klaus Sicker hob besonders den Weihnachtsmarkt hervor, der an allen Tagen gut besucht war. Da sei an allen Tagen auch das Programm gut gewesen, sagte er.
Neuerung für 2020
Allerdings war das 24. Türchen dann auch schnell beendet. Denn mit den letzten Tönen des Chors setzte der Regen ein und die Menschen zogen es vor, sich in die Wärme ihrer eigenen Herberge zurückzuziehen. Doch viele freuen sich sicherlich schon jetzt auf den 1. Dezember, wenn die Erkennungsmelodie von Mike Oldfield wieder aus den Lautsprechern tönt. 109 Sekunden ist sie lang, sagte Technik-Mann Andreas Brandl, einschließlich des Knarzens der Tür. Wer an den 24 Tagen auftritt, wird wieder eine Überraschung bleiben. Doch eines steht heute schon fest. Am Heiligabend um 12 Uhr wird's nach fünf Jahren in Folge mal keinen Chor geben.