Vertrauen und Zuversicht gingen von dem ökumenischen Gottesdienst aus, den die Abiturienten dieses Jahres in der Höchstadter Pfarrkirche St. Georg feierten.
Gemeinsam wohlgemerkt, denn nach der großen Schar zu urteilen dürfte der Jahrgang ziemlich komplett gewesen sein. Die Feier, von den jungen Leuten selbst gestaltet, ging unter die Haut. Wie sagte doch Johanna Weichlein: "Danach werden sich unsere Wege trennen." Das sei etwas beängstigend, meinte die Abiturientin.
"Abiriss - Abreise in die Zukunft" lautete das Motto der Abiturienten. Die guten Wünsche und Wegweisungen, die Dekan Kilian Kemmer und Religionslehrerin Margit Schmidt den jungen Menschen ans Herz legten, waren geeignet, ihnen Hilfe und Halt auf ihrem künftigen Weg zu geben.
Eine Baustelle - das Gymnasium musste in letzter Zeit ständig damit leben- sei ein gutes Bild für das Leben selbst, fand Dekan Kemmer. Denn der Mensch werde niemals damit fertig, sein Leben zu bauen, aufzubauen. "Meint ihr vielleicht, ihr seid fertig, wenn ihr einen Beruf habt, eine Familie gegründet und ein Haus gebaut habt?"
Gott ist immer da Die Schule habe für den Aufbau des Lebenshauses zwar wichtiges Rüstzeug mitgegeben. Es gebe aber Situationen, in denen man dieses "intellektuelle Rüstzeug" nicht so recht brauchen könne. In solchen Situationen sei es hilfreich, zu wissen, dass Gott immer da sei. Oft sei von einer "profanen Welt" die Rede, in der für Gott kein Platz mehr sei. Für Christen gebe es keinen profanen Bereich: Gott sei immer da. "Ganz gleich, ob ihr an der Uni seid, in der Disco oder an der Werkbank, um ein bisschen Geld zu verdienen. Um diesen Gott zu erfahren, müsst ihr gar nicht in die Kirche kommen", sagte Kemmer, wohl wissend, dass er damit "vielleicht ein Eigentor schießt".
Aber, "in einer Glaubensgemeinschaft zusammen in dieselbe Richtung zu schauen", tue einfach gut. "Zu wissen, ich bin nicht der letzte Mohikaner, der an so etwas glaubt." Es gebe Situationen, da stehe einem das Wasser bis zum Hals, da sehe man vieles davonschwimmen. Dann zu wissen, man stehe auf festem Grund, gebe Halt. "Seid gewiss, wo Gott ist, ist immer Zukunft", rief Kemmer den Abiturienten zu.
Dann lud er die jungen Menschen ein, sich um den Altar zu versammeln, um das Vaterunser zu beten. Gemeinsam gesungene Lieder wie "Möge die Straße uns zusammen führen" trugen das ihre dazu bei, dass die Feier ein beeindruckendes Erlebnis wurde.
Religionslehrerin Margit Schmidt hielt am Ende humorvoll Rückblick auf die Gruppen, die bei ihr "einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben". Man habe mit mancher Bibelstelle, mit Philosophie und Theologie gerungen. Schmidts Fazit: "Ihr wart mit dem Herzen dabei!"