Das Aurachufer ist noch eine Großbaustelle, doch schon Ende Mai soll dort eine schmucke Promenade entstanden sein. Die Gestaltung nimmt bereits Formen an. Der Fluss soll erlebbar werden.
Schlammig ist's, die Aurach macht sich breit, der Regen erleichtert die Arbeiten nicht gerade. Mitarbeiter der Firma Raab stapfen gemeinsam mit Bürgermeister German Hacker und Tiefbauchef Christian Bendler über den mit Wasser vollgesaugten Boden. Noch deutet wenig darauf hin, dass schon in weniger als drei Monaten dort ein Uferparadies die Herzogenauracher zum Flanieren einladen soll.
Schlechte Stimmung deshalb? Mitnichten! Alles ist im grünen Bereich, der Fertigstellungstermin Ende Mai ist offenbar nicht gefährdet. Und so schlecht sei das nasse Wetter nun auch nicht gewesen, sagt Markus Endres, technischer Leiter bei der Baufirma Raab. Man habe durch die warme Witterung ab Herbst sogar bis in den Dezember hinein arbeiten können. Ende Januar war die Winterpause vorbei, wegen des Regens mussten danach vereinzelt noch Ruhetage eingelegt werden.
"Die moderne Parkanlage im nördlichen Aurachufer nimmt Gestalt an" - Mit diesen Worten betitelt das Bauamt der Stadt eine Pressemitteilung zum Stand der Arbeiten. Und tatsächlich kann man manche Dinge schon erkennen. Es lässt sich erahnen, "wie der neu gestaltete Uferpark mit Promenade und Sitzstufenanlage einmal aussehen wird", heißt es in der Pressemitteilung. Bürgermeister Hacker zeigt das beim Pressetermin vor Ort auch an.
So lässt sich die Modellierung des Ufers erkennen, das abgeflacht worden ist und Trittstufen erhält, die es künftig erlauben, direkt an den Fluss zu gehen. Freilich hat sich zurzeit derselbige dort breit gemacht. "Normalerweise ist die Aurach noch fünf Meter weiter weg vom Ufer", sagt der Bürgermeister. Und wagt sich durch den Schlamm ganz nah ran an den durch das Hochwasser durchaus flott strömenden Fluss. Die Aurach erlebbar machen, das bekomme in diesen Tagen und bei dem hohen Wasserstand eine eigene Bedeutung, schmunzelt er.
Vier Bäume versetzt
Auch die Wegeführung zeichnet sich ab, ebenso wie die drei Fitnessinseln, die entlang des Fußweges geschaffen werden. Die Stromkästen sind gesetzt, das Fundament für die Laternen ist vorbereitet, ein paar Laubbäume sind näher an das Ufer versetzt worden. "Die standen halt im Weg und mussten verrückt werden", erklärt Hacker.
Ganz und gar nicht "verrückt" sind die weiteren Maßnahmen, die schon getätigt wurden. Mehr als die Hälfte der Summe sei bereits verbaut - unter der Erde, was man nicht sieht, sagt Endres. Sehr wohl zu sehen ist die lange Mauer in Höhe des Kuwe-Geschäfts. Diese führt an einer breiten Promenade entlang. Zwei Wege werden von dort in Richtung Schütt respektive Innenstadt abzweigen, einmal hinter dem Parkdeck, diese Verbindung besteht schon seit Bau des Bauwerks. Und dann noch einmal auf Höhe des Busbahnhofs. Der Weg wird gerade vorbereitet.
Die Erdarbeiten am Ufer und die Konstruktionsarbeiten von Mauern und Wänden sind jedenfalls nun abgeschlossen. Rund 1000 Kubikmeter Erdmassen wurden dafür ausgebaut und bewegt, berichtet Christian Bendler vom Tiefbauamt der Stadt. Etwa 1150 Kubikmeter Wasser mussten aus der Baugrube gepumpt werden, damit die Sichtbetonwand hergestellt werden konnte. Für die Wand selbst waren 150 Kubikmeter Beton und neun Tonnen Baustahl erforderlich. Gesichert wurde sie laut Bendler dadurch, dass 360 Tonnen Lehmdamm hergestellt wurden. "Schon beeindruckend", wie er diese Mengen beschreibt.