Das Lampenfieber steigt

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Die Realschüler probten eifrig. Fotos: Johanna Blum
Die Realschüler probten eifrig. Fotos: Johanna Blum
Stephan Than-Hai als Vater Martin, der Schuster
Stephan Than-Hai als Vater Martin, der Schuster
 
Katrin Ilg und Andrea Horner-Schmid (v. l. vor der Bühne) geben Instruktionen wie "schaut freundlich ..."
Katrin Ilg und Andrea Horner-Schmid (v. l. vor der Bühne) geben Instruktionen wie "schaut freundlich ..."
 
 

Die Höchstadter Realschüler führen heute ihr Weihnachtsmusical auf. Darsteller, Lehrer und Techniker haben zwei Monate lang auf diesen Tag hingearbeitet.

Viele Schulen und Vereine proben in diesen Tagen ihre weihnachtlichen Theaterstücke. Auch in der Höchstadter Realschule wurde eifrig geübt, verbessert, gesungen und wiederholt. "Schaut freundlich - viel freundlicher als sonst! Genießt das Singen! Und jetzt will ich Trauer", hören die Schauspieler und zugleich Sänger des Weihnachtsmusicals "Vater Martin" in der Generalprobe abwechselnd von ihren Lehrerinnen Katrin Ilg, Andrea Horner-Schmid und der Referendarin Anna Kowalski.
Die Schüler studieren seit Ende Oktober eine nicht ganz alltägliche Weihnachtsgeschichte ein. Es gibt keine Krippe, kein Christkind - und trotzdem versteht jeder die weihnachtliche Botschaft in dem Stück vom guten Vater Martin. Dieser wartet jeden Tag darauf, dass ihn Jesus wie versprochen besucht. Er begegnet aber den ganzen Tag nur armen, hilfsbedürftigen Menschen.
Diese lädt er freundlich in seine ärmliche Wohnstube ein, gibt ihnen warmen Tee und etwas zu essen. Sogar Schuhe schenkt er dem Kind der armen, durchgefrorenen, hungrigen Frau. Nur Jesus kommt nicht. Oder war er schon da?
Stephan Than-Hai spielt den Vater Martin. "Ich hab mich damals in eine Liste für die Sing- und Spielprobe eingetragen und wurde ausgewählt", erzählt er strahlend. "Die Rolle ist cool", schwärmt er. Das Lernen fiel ihm gar nicht schwer. "Ich hab mir den Text so nach und nach einfach eingesogen", fährt er fort. Das Stück basiere auf einer Tolstoi-Geschichte, die im Prinzip die Moral vermittle, dass man Gutes tun soll. "Ich finde, dass es super zu Weihnachten passt, denn das ist ja das Fest der Liebe und der Barmherzigkeit. Das Stück hat mich selber auch inspiriert, dieses Fest mit anderen Augen anzuschauen", sagt er und geht zurück auf die Bühne.
Alle Aktiven sind konzentriert und mit Freude bei der Sache. Auch den Lehrern und der Technik-Crew (Jannik Scheidel, Johannes Bischof, Bastian Dresel, Tim Niesyt, Jan Steidl, Kai Wormser, Daniel Reißner und Christoph Lober) macht es viel Spaß. "Es gibt so ein Kribbeln im Bauch vor dem Auftritt ... wenn alles in der Generalprobe schief geht. Aber ich weiß, die können's", meint Andrea Horner-Schmid zuversichtlich. "Nur im Moment sind viele stimmlich etwas angeschlagen", erklärt sie. "Es wird aber heute auch immer schwieriger, Schüler zu finden, die von ihrer eh so kurz bemessenen Freizeit noch etwas abgeben wollen. Außerdem ist es echt vielen peinlich, vor anderen irgend etwas zu machen, denn oft werden sie dann komisch angeschaut", grübelt sie etwas sorgenvoll.
Das Weihnachtsmusical wird heute um 19 Uhr in der Realschule Höchstadt aufgeführt, alle Schüler, Eltern und Freunde der Schule sind eingeladen.