In den Höchstadter Reisebüros entscheidet sich die Mehrheit der Kunden für altbewährte Ziele, aber auch neue Trends sind im Kommen.
In den Höchstadter Reisebüros geht es in den Sommerferien geschäftig zu: An den Beratungstischen werden Kataloge gewälzt, letzte Infos vor der Abreise besprochen. Das Telefon klingelt regelmäßig. Sommerferien sind für Familien Hauptreisezeit.
Doch die Reisefreude wurde gleich am ersten Ferienwochenende getrübt: Die Sicherheitspanne am Münchner Flughafen hat auch die Reisebüros beschäftigt. Ob von den eigenen Kunden jemand betroffen war, darüber dürfe man aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben, erklärt Astrid Dresel vom gleichnamigen Reisebüro in Höchstadt.
Ob die Reisenden ihr Geld wieder bekommen, das sei fragwürdig. Im konkreten Fall laufe es wahrscheinlich auf den Grund "höhere Gewalt" hinaus, Reisende gehen dann meist leer aus.
Bei all jenen, die ihren Sommerurlaub noch vor sich haben, ist die Vorfreude dagegen groß. Wohin es im Urlaub geht, das überlegen sich die Reisenden immer genauer.
Nicht nur im Liegestuhl relaxen
Nur im Meer planschen oder im Liegestuhl relaxen reicht vielen Reisenden nicht zu einem rundum gelungenen Urlaub. Aktivurlaub komme mehr und mehr in den Trend, erzählt Dresel. "Die Wanderreise ist mittlerweile ein Klassiker", sagt die Reisekauffrau. Gerade bei der Altergsgruppe 45-Plus seien Fahrradtouren mit E-Bikes beliebt. Schnorcheln und Tauchen seien ohnehin "Dauerbrenner".
Weiterhin eine beliebte Art des Reisens seien Kreuzfahrten. "Bei uns gehen Kreuzfahrten extrem gut", sagt Dresel. Vor allem Routen in den Norden, wie nach Russland, Helsinki, Talin oder Stockholm, seien im Reisebüro von Dresel zur Zeit sehr gefragt. Für Familien sei eine Kreuzfahrt interessant, weil es bei vielen Reedereien eine Kinderermäßigung gibt.
Unterhaltung für jeden
Außerdem sind die Kleinen auf dem Schiff gut versorgt, jedes Familienmitglied kann sich seinen Urlaub individuell zusammenstellen. Aber auch Paare und junge Leute fühlen sich auf den Meeren wohl. "Kreuzfahrten sind einfach attraktiv, da ist für jeden etwas dabei", sagt Dresel.
Nach dem Putschversuch galt das Urlaubsland Türkei lange als großer Verlierer, Hotels standen leer, am Strand musste niemand eine Liege reservieren. Das ändere sich nun langsam. "Die Türkei ist absolut wieder im Kommen", sagt Dresel. Die Umsätze dort würden wieder steigen, die Hotels seien wieder gut gebucht.
Das bestätigt auch Gertrud Zangl vom Höchstadter Tui Reise Center Mäx. Besonders die Preise in der Türkei würden viele Sonnenhungrige überzeugen. "Von der Türkei würde ich keinesfalls abraten. Das muss aber jeder Urlauber für sich selbst entscheiden", sagt Zangl. Auch Ägypten werde wieder vermehr gebucht.
Sind Touristen tatsächlich gefährdet, gibt das Auswärtige Amt eine Reisewarnung heraus. Urlauber können ihre Reise dann kostenlos stornieren oder umbuchen. Am Urlaubsort muss der Veranstalter dafür sorgen, dass die Reisenden möglichst schnell nach Hause gebracht werden. "Die Leute wollen definitiv weg. Aber sie wollen auch sehr viel Sicherheit. Da, wo sie sich gut auskennen", sagt Zangl.
Deshalb zieht es viele Familien, wie in den Jahren zuvor, in die Urlaubsgebiete am Mittelmeer. In diesem Jahr boomen die Balearen, allem voran Mallorca. Aber auch die Kanarischen Inseln, Spanien und die Griechischen Inseln sind beliebte Reiseziele. Wegen der hohen Nachfrage seien diese Länder teurer geworden.
Urlauber, die selbst mit dem Auto anreisen möchten, würden sich oft Italien, beispielsweise die Adria, oder Kroatien als Ziele aussuchen. Inzwischen würden Reisende mehr Wert auf Hochwertigkeit legen, berichtet Zangl. Früher sei es Reisenden darum gegangen, ein bestimmtes Land zu erkunden. "Heute ist den Urlaubern auch ihre Unterkunft wichtig, wie es dort aussieht und der Service vor Ort ist", sagt Zangl. So sieht es auch Astrid Dresel. "Es muss passen, dann wird auch investiert."