Um die deutsch-französische Freundschaft muss es einem nicht bang sein: Zumindest nicht, wenn sie so zelebriert wird, wie an der Höchstadter Realschule und am Gymnasium am Dienstag geschehen.
Die Crêpes gehen weg wie warme Semmeln, wenn man diesen länderübergreifenden Kulinarvergleich ziehen darf. "Mais oui", würde der Franzose sagen: Am Dienstag war das auf alle Fälle möglich! Schließlich wurden 50 Jahre Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich gefeiert. So auch in der Realschule und im Gymnasium Höchstadt. Und Crêpes gehören natürlich zu Frankreich dazu.
"500 haben wir schon verkauft", sagt Gymnasiallehrerin Sabine von der Emde-Frank, nachdem der erste Ansturm vorüber ist. Diese dünne, süße Köstlichkeit verkaufen die Schüler der neunten Klassen in den beiden Pausen um 9.30 Uhr und 11.30 Uhr. Jetzt ist es kurz nach zehn. In der Pausenhalle des Gymnasiums ist wieder Ruhe eingekehrt. Zwischenbilanz: Crêpes mit Nutella und Zucker sind der Renner. 300 der französischen Pfannkuchen sind für die zweite Pause noch über, ob die reichen?
Krimitag in der Realschule Zur gleichen Zeit füllt sich das Foyer der Höchstadter Realschule mehr und mehr. Die blau-weiß-roten Girlanden begrüßen den Besucher bereits am Eingang und stimmen ihn ein auf einen Tag "en français"!
180 Schüler, alle die, die Französischunterricht an der Realschule haben, sind gekommen und verfolgen gespannt, was da auf der Bühne präsentiert wird. Es findet den ganzen Tag eine "Journée Polare" statt. Mehrere Krimirätsel gilt es von den Schülern zu lösen. So etwa den "Mort à la Tour Eiffel". "Die Krimis haben die Schüler selbst geschrieben", sagt Lehrerin Lucia Garhammer, die den Tag zusammen mit Jeanette Höll koordiniert. Und Inspektorin Emilie Kinus und Kriminalkommissarin Kaya Kusch überwachen das Ganze nicht nur, die beiden Zehntklässlerinnen führen vor allem auch durch das Programm, in dem es auch lustig zu geht:"Unsere Klasse hat einen Sketch aufgeführt, da haben wir mitgeholfen", sagt die 16-jährige Emilie. Lieder - pardon! - Chansons werden auch zwischendrin gesungen von den Klassen sieben bis zehn.
Bilderquiz zu Frankreich Im Gymnasium, wo die erste Crêpes-Runde schon rum ist, stehen jetzt Teresa Feuerbach, Ann-Kathrin Lippold und Veronika Bungert. Die drei Achtklässlerinnen grübeln vor einer Wand mit Fotos, die das Bilderquiz darstellen. Die Fragen beziehen sich natürlich auf das Nachbarland und decken sowohl die französische Geschichte als auch die Bereiche Essen, Trinken und Popmusik ab. Beispiel? Frage 16: "Der erfolgreichste französische House-DJ und Musikproduzent heißt... a) DJ Antoine, b) David Guetta, c) DJ Ötzi" - na? Gar nicht so einfach, das merken die drei 13-jährigen Schülerinnen schnell, die selbst auch schon zum Schulaustausch in Frankreich waren.
Und eine der Crêpes-Macherinnen, die Neuntklässlerin Melissa Mirwald, die noch Zeit hat vor dem nächsten Ansturm, meint zum Thema Frankreich: "Mir gefällt die Sprache, dass man sie wirklich noch spricht, nicht wie Latein." Die Freundschaft zu Frankreich ist an Realschule und Gymnasium spürbar.
Die Realschüler bekommen schwarz-rot-goldene sowie blau-weiß-rote Fähnchen auf die Wangen geschminkt. Am Gymnasium wird ein Malwettbewerb zu beiden Ländern veranstaltet. Verbindungen gibt es genug.
Gymnasiallehrer Andreas Meckes, dem vor allem ein Bild gefällt, das eine Brezel mit einem Baguette verbunden zeigt, freut sich mit: "Ich hab' sehr viele gute Freunde aus meiner Studienzeit in Frankreich - und ich hab' meine Frau dort kennen gelernt." Die Freundschaft der Länder Frankreich und Deutschland kann so noch lange halten. In diesem Sinn: Auf Wiedersehen und Au revoir!