Dieter Rippel aus Oberalbach  ärgert sich über den Vorwurf,  seine Weihnachtsbaum-Kulturen  würden  bedrohten Vogelarten   den Platz nehmen.  Das Umweltamt hält an neuen Auflagen fest.  Nun wird ein Richter entscheiden.
                           
          
           
   
          Beim Christbaum-Anbau Rippel und Beßler in Oberalbach herrscht momentan  Hochbetrieb. Rund 80 Saisonarbeiter sind zur Zeit im Einsatz. Auf dem Hof stapeln sich  bereits eingenetzte Christbäume.  Mit rund 250 Hektar und  weit mehr als 100.000 Bäumen in der Saison  ist der Betrieb  Platzhirsch im Weihnachtsbaumanbau in Süddeutschland.    
       
Wenn es um seine Christbaum-Kulturen geht, kommt Dieter Rippel  ins Schwärmen.  Ja, natürlich sei das sein Geschäft, aber auch ein sehr naturfreundliches, wie er betont. Umso weniger könne er verstehen, warum das Umweltamt ihm so einen Bescheid beschert hat. 
Es geht um rund 17 Hektar nahe  Oberalbach, die sein Betrieb 2018 mit neuen Bäumchen bepflanzt hat. Für den gelernten Forstwirt Rippel ist die Aufforstung von vorher landwirtschaftlich genutzter Fläche Alltag. 
Doch dann flatterte ihm mit der forstrechtlichen Genehmigung ein Schreiben ins Haus, in dem  strikte Auflagen gemacht werden.  Der Grund:  Das Umweltamt des Landratsamts Erlangen-Höchstadt sieht die Feldlerche in ihrem Lebensraum bedroht. Die Christbaumkultur führe zu  "mehrere Meter hohem geschlossenem Aufwuchs". Dies zerstöre das Revier der  bedrohten Vogelart, die   "Offenlandflächen"  benötige.
Amt fordert "Lerchenfenster" 
 Der Betrieb soll nun  Platz schaffen. Je Brutplatz der Feldlerche schreibt das Amt Brachestreifen vor, zehn Meter breit und hundert Meter lang. Zudem 1000 Quadratmeter Wechselbrache, zusätzlich einen mindestens noch einmal so großen  Blühstreifen sowie sechs "Lerchenfenster" zu je 20 Quadratmetern pro zwei Hektar.  
Besser als Mais-Monokulturen
Rippel hat die Passagen im Bescheid mit Textmarker angestrichen. Er schüttelt mit dem Kopf und legt Fotos auf den Tisch. Sie zeigen, was vor seiner Christbaumkultur dort angebaut wurde: Mais und Weizen in Monokultur. "Da lebte sicherlich keine Feldlerche", sagt Rippel. Was ihn ärgere: Jeder, der schon einmal eine Christbaumkultur im Sommer gesehen hat, wisse, dass  diese im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Flächen das blühende Leben seien. Von einer Wand  aus Tannen, alle in gleicher Höhe, könne nicht die Rede sein. Auf  vielen  Flächen stünden Bäume verschiedenen Alters, die  nicht  gleichzeitig geerntet würden. Dadurch entstünden Lichtungen, freie Plätze, die  Lebensraum für viele Vogelarten seien. 
"Wir vernichten keine Lebensräume für die Feldlerche. Sondern wir schaffen Lebensräume. Und dafür bekommen wir jetzt auch noch eins auf den Deckel", ärgert sich  Rippel. Ein Ornithologe habe ihm bestätigt:  Feldlerche, Heidelerche, Kibitz,  Wendehals oder   Raubwürger sind  in seinen Christbaumkulturen heimisch. Aber auch für Hasen, Igel und viele andere Kleintiere  seien die Nadelholz-Plantagen  gute Rückzugsorte. Den Schuh des Artenvernichters lasse er sich nicht anziehen. Er reduziere den  Pestizideinsatz.  Viele Kulturen würden mechanisch gepflegt.  Mulcharbeiten fänden außerhalb der Brutzeiten statt,  Baumspitzen würden nicht wie andernorts chemisch sondern mit der Zange gekürzt.
 
Langsam drehen die Behörden und andere "Natur"schützer hol. Da gibt es Christbäume aus der Region, was sehr sinnvoll und Umweltfreundlich ist. Das wird mit Auflagen Be -und Verhindert die ein normaler Mensch nicht mehr versteht. Aber die Christbäume die aus Schweden und Norwegen "Bio"-freundlich durch die Länder gekarrt werden sind dann das Wahre.