Der Winter hat die Region noch fest im Griff. Doch in Hammerbach ist es schon Frühjahr geworden, seit die bunten Eier am Brunnen leuchten.
Allerorten werden zum Beginn der Karwoche die Mittelpunkte der Dörfer herausgeputzt. Ursprünglich aus der Fränkischen Schweiz stammend, hat sich seit den 1950er Jahren der Brauch ausgeweitet, die Brunnen zu Ostern zu schmücken. Diese Brunnen können nur geschmückt werden, wenn die Dorfgemeinschaft zusammenhält oder sich Zusammenschlüsse wie Vereine und Vereinigungen um die anfallenden Arbeiten kümmern. So auch in Hammerbach.
Ziel der Aktivitäten ist gegenüber der Kapelle der Ortsmittelpunkt. Seit im Jahr 2003 die Schreinerei Weller dafür sorgte, dass der Brunnen eine schöne, hölzerne Brunnenlaube bekam, sind zahlreiche Frauen damit beschäftigt, den Ortsplatz ein österliches Aussehen zu verleihen. "Heuer sind wir schon das elfte Mal dabei. Es stellt jedes Jahr einen großen Aufwand dar", meint Frieda Prückelmeier nur.
Rosemarie Kretschmer, Frieda Prückelmeier, Heidi Eiden, Manuela Schaub, Ute Mieder, Grete Denzler, Marianne Leitermann, Gundi Gumbrecht und Rita Bucher helfen bei den anfallenden Arbeiten zusammen. Außerdem ist Franz Prückelmeier zur Unterstützung gerne gesehen. Allen ist es ein Anliegen, ihr Dorf für die Osterzeit schöner zu machen.
Aber bevor es richtig losgehen konnte, mussten zwei Tage lang Zweige von Fichte und Buchs in den Gärten geschnitten werden. Zahlreiche Bäume und Büsche mussten zu diesem Zweck Federn lassen. Daraus konnten dann am Tag drauf die Girlanden gebunden werden. Das frische Grün soll an den Frühling erinnern.
Noch bevor das Schmücken beginnen konnte, mussten der Winter und seine Überbleibsel vom Platz entfernt werden. Dürre Äste und Blätter hieß es da zu beseitigen. Außerdem wurde der eingrenzende Zaun noch etwas verkleidet.
Girlanden mit frischem Grün "Der Winter hat heuer alles noch fest im Griff, noch keine Blume lässt sich auf dem Platz um den Brunnen sehen", stellen die Hammerbacherinnen fest. "Da ist es gut, dass wir mit der Dekoration für ein frühlingshaftes Aussehen sorgen."
Mit Leitern, Draht und Werkzeug sind die Helferinnen angerückt. Das Dach des Brunnens wurde mit Girlanden geschmückt. Außerdem werden noch eiserne Gestelle mit dem frischen Grün ummantelt. Sie stehen seitlich am Brunnen. Danach kommen die bunten Eier dazu. In Hammerbach werden, Kunststoffeier verwendet, zu groß wären sonst die Verluste, die jedes Jahr wieder ergänzt werden müssten. Die Eier sind alle bemalt und haben dadurch eine individuelle Note.
Mit ihren Aktivitäten sind die Frauen mehrere Tage beschäftigt. Aber ihr Hammerbach ist es ihnen wert. Schließlich sollen die Durchfahrenden einen guten Eindruck vom Dorf erhalten. Ihre Hilfsmittel können die Frauen glücklicherweise in der alten Schule von Hammerbach unterstellen. Denn im Laufe der Zeit hat sich ein ganzes Sammelsurium angehäuft.