Alle Hände voll zu tun hatten die Mitarbeiter im Herzogenauracher Rathaus, um flächendeckend die Briefwahl zu organisieren. 18 200 Kuverts galt es zu versenden. Am Wahlsonntag waren 190 Helfer im Einsatz.
Am Tag nach der Stichwahl ist wieder Normalität eingekehrt, im Herzogenauracher Rathaus. Soweit das in diesen Corona-Ausnahmetagen überhaupt möglich ist. Viele Mitarbeiter, die bei der Vorbereitung und Auszählung der stadtumfassenden Briefwahl im Einsatz waren, kamen etwas zur Ruhe.
Ein anderer denkt langsam daran, seinen Schreibtisch zu räumen. Ein Dritter hatte Grund zum Feiern Und an der Pforte wurde sich um Bürger gekümmert, die auch in dieser schwierigen Zeit, oder gerade deswegen, ein Anliegen haben.
Erleichtert war am Montag nach der Stichwahl Wahlleiter Gerd Lorenz. Die Schlacht war geschlagen, die Herausforderung war bewältigt. Die Forderung, dass die Stichwahl ausschließlich über die Briefwahl abgehandelt werden musste, sorgte schon im Vorfeld für eine Menge Arbeit.
Positive Sonderleerung
Anstelle der maximal fünfeinhalbtausend Briefwahlunterlagen mussten diesmal 18 200 vorbereitet und verschickt werden. Und dafür hatte man keine vier bis fünf Wochen Zeit, wie sonst in "normalen" Zeiten, sondern nur wenige Tage. Sämtliche Mitarbeiter im Rathaus wurden eingespannt, steckten die Wahlbriefe zusammen, bevor diese über die Post dann versandt wurden. Auch das Frankieren musste die Post übernehmen, 18 000 hätte man mit der kleinen Maschine im Rathaus nicht geschafft.
Sehr positiv bewertet Lorenz die Intervention des bayerischen Innenministeriums. Die Sonderleerung am Samstagabend wurde nämlich genutzt. So kamen am Sonntag allein mit der Post noch 350 Wahlbriefe zurück.
Am Sonntag selbst waren rund 190 Personen im Einsatz - im Rathaus selbst und in den 22 auf die Stadt verstreuten Briefwahlbezirken. Die Wahlhelfer saßen in den Klassenzimmern und Pausenhallen der Schulen, im Generationenzentrum und im Rathaus. Es waren große Räume ausgesucht worden, damit die eingeteilten Personen den in Zeiten des Corona-Virus erforderlichen Abstand untereinander einhalten konnten.
Die Personen waren von der Stadt mit Einmal-Handschuhen und Desinfektionsmitteln ausgestattet worden, berichtet Lorenz. Für einen Mundschutz mussten sie selber sorgen. Da wurde zahlreich die Kreativität geweckt, denn viele nähten sich selber etwas oder gaben das in Auftrag. Eine Pflicht zum Mundschutz bestand nicht.