Das Feuer von Paris sensibilisiert. Höchstadts Pfarrer sehen Renovierungsarbeiten in Kirchen als Gefahrenquellen.
Nach dem vernichtenden Brand in der Kathedrale Notre-Dame in Paris flammt auch in Gotteshäusern der Region das Thema Brandschutz auf. "Wir haben uns vorgenommen, ein Brandschutzkonzept für die Stadtpfarrkirche zu erstellen", sagt Höchstadts Dekan Kilian Kemmer.
Vor allem, wenn wie im vergangenen Jahr im Kirchenschiff und am Dachstuhl gearbeitet wird, habe man jeden Abend kontrolliert, berichtet Kemmer. Vor einem Brand gefeit sei man aber nie. Bei größeren Festgottesdiensten, wenn viele Kerzen brennen, sind in St. Georg immer auch Feuerwehrleute präsent, auch wenn das offene Feuer überschaubar ist.
Sprinkler nicht vorgeschrieben
Rauchmelder oder gar eine Sprinkleranlage gibt es in der über 600 Jahre alten Georgskirche nicht. Solche Einrichtungen sind in den historischen Bauten auch nicht vorgeschrieben. Zudem könnten Sprinkleranlagen, wenn sie ausgelöst werden, den Kunstwerken in den Gotteshäusern arg zusetzen.
Einen Schwachpunkt hat Dekan Kemmer in der Georgskirche allerdings ausgemacht: "Von den Emporen gibt es im Brandfall keinen Notausgang."
Als ehemaliger Feuerwehrmann ist Höchstadts evangelischer Pfarrer Fritz Schäfer "sowieso sensibilisiert". Er wisse um die Gefahren. Die wunden Punkte für Brandgefahren in Kirchen sieht er in Renovierungsarbeiten, aber auch in den Orgeln. Orgelmotoren könnten ebenso Brände auslösen wie in der Kirche eingesetzte Heizstrahler.
Ausgeklügelter Fluchtplan
Damit während der Gottesdienste in der Höchstadter Christuskirche nichts passiert, sind die Mesner im Umgang mit Löschdecken geschult. Es gibt Feuerlöscher und einen "ausgeklügelten Fluchtplan", sagt Pfarrer Schäfer.
Erfahrungen mit einer brennenden Kirche gibt es in Adelsdorf - die gehen allerdings zurück bis ins Jahr 1929. Damals ging die alte Kirche, die der Gemeinde zu klein geworden war, in Flammen auf. Allerdings hatte man bereits schon in den Jahren 1908/1909 einen Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite errichtet, die heutige Stephanuskirche. Auch die wurde im vergangenen Jahr generalsaniert - Sprinkleranlage und Rauchmelder gibt es hier ebenfalls nicht.