Bei den fränkischen Autozulieferern ist die Lage wegen anhaltender Lieferengpässe angespannt. Während Schaeffler von möglichen "Umplanungen in der Fertigung" spricht, setzt Bosch sogar zum Teil auf Kurzarbeit.
- Fränkische Autozulieferer haben mit Lieferengpässen zu kämpfen
- "Wesentlich für Produkte angewiesen": Bei Schaeffler fehlen unter anderem Stahl und elektronische Bauteile
- "Angespannte Lage": Stellenweise Kurzarbeit in Bosch-Werken
- Oekatech in Bamberg vermeldet Lieferengpässe nur bei einzelnen Materialien
Autozulieferer in Franken haben nach wie vor mit Lieferengpässen zu kämpfen, die hauptsächlich durch die Corona-Pandemie verursacht werden. Das bestätigen unter anderem Schaeffler und Bosch auf Nachfrage gegenüber inFranken.de. Der sich besonders zuspitzende Mangel an Rohstoffen hat mittlerweile auch Auswirkungen auf die Beschäftigten, wie die Unternehmen erklären.
Fränkische Autozulieferer im Kampf gegen Lieferengpässe: "Stellenweise Kurzarbeit" bei Bosch
Im Bosch-Werk im unterfränkischen Schweinfurt werde "bei einer insgesamt sehr guten Auslastung des Werks aufgrund der Schwankungen auf den Beschaffungsmärkten punktuell die Flexibilität der Zeitkonten genutzt", erklärt eine Sprecherin inFranken.de. Hier würden Überstunden "je nach aktueller Situation" auf- oder abgebaut, um auf die aktuelle Lage zu reagieren. "Allgemeinen Nachfrageschwankungen auf den Beschaffungsmärkten" könne sich auch Bosch nicht entziehen, sie seien "Teil des operativen Geschäfts".
Derzeit komme es zu Engpässen bei bestimmten Halbleiterkomponenten und auch einigen Rohstoffen, so die Sprecherin. Vor allem betreffe dies Kupfer, Aluminium, Stahl, aber auch Kunststoffe. "Wir beobachten kontinuierlich die Marktentwicklung und stimmen uns eng mit unseren Lieferanten ab, um eine Belieferung unserer Kunden aufrechtzuerhalten", heißt es. Man arbeite bei Bosch "mit Hochdruck daran, die Belieferung seiner Kunden trotz weiterhin angespannter Lage am Markt möglichst aufrechtzuerhalten und die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten", erklärt die Sprecherin. Es komme wegen der Lieferengpässe zu "punktuellen Produktionsanpassungen".
Neben dem Abbau der Zeit- und Urlaubskonten gebe es "infolgedessen auch stellenweise Kurzarbeit in einzelnen Werken". Bosch hält jedoch ständig Fertigungsbereitschaft aufrecht, um flexibel und schnell produzieren zu können, sobald Halbleiterbauteile eintreffen. Der Lieferengpass sei nicht bei Bosch entstanden, sondern in der Zulieferkette.
Rohstoffknappheit bei Schaeffler: "Erhebliche Einwirkungen" durch Corona-Pandemie
Schaeffler mit Hauptsitz in Herzogenaurach (Landkreis Erlangen-Höchstadt) verfüge über "globale Lieferketten und steht in engem Kontakt mit seinen Lieferanten", teilt ein Sprecher gegenüber inFranken.de mit. "Vor allem die momentanen Lieferengpässe von Stahl, auf den Schaeffler wesentlich für seine Produkte angewiesen ist, bemerken wir ebenso wie andere am Markt", heißt es auf Anfrage. Man habe "bei den Lieferketten aber erhebliche Einwirkungen etwa durch die Corona-Pandemie, Störungen auf den globalen Transportrouten oder extreme Wetterereignisse ausgleichen" können. Für die Kundschaft des fränkischen Autozulieferers gebe es "keine spürbaren Auswirkungen".
Man verfüge über eine "rollierende Planung. Lieferanten kennen unsere Bedarfe und können diese langfristig planen. Wichtig ist und bleibt eine durchgehende und transparente und Kommunikation in der Supply Chain zwischen Schaeffler und seinen Partnern", so der Konzern. "Kurzfristige Umplanungen in der Fertigung aufgrund Rohrstoffknappheit" seien möglich, da "auch unsere Kunden versorgungsbedingt umplanen müssen".