In einer Asylunterkunft in Erlangen ist ein Feuer ausgebrochen - mindestens einer der Container stand in Vollbrand. Eine Person erlitt leichte Verletzungen. Die Polizei geht mittlerweile von Brandstiftung aus - und stellte Haftantrag gegen einen Verdächtigen.
Update, 29.09.2023, 13.45 Uhr: Polizei geht von Brandstiftung aus - Verdächtiger in Psychiatrie
Am Donnerstag (28. September 2023) ist es in einer Asylunterkunft im Erlanger Stadtteil Alterlangen zu einem Großbrand gekommen, bei dem eine Person verletzt wurde. Auf dem Gelände in der Schallershofstraße stehen insgesamt einundzwanzig Wohncontainer, von denen vier zum Zeitpunkt des Brandes mit insgesamt fünf Personen bewohnt waren. Die übrigen Container standen leer.
Der in Brand geratene Container war mit zwei Männern (48, 39) belegt. Der 48-Jährige verständigte gegen 14.25 Uhr die integrierte Leitstelle und teilte ein Feuer in der Unterkunft mit. Nachdem die Beamten erste Befragungen vor Ort durchgeführt hatten, richtete sich ein Tatverdacht schnell gegen den 39-jährigen Mitbewohner. Die Polizisten nahmen den Mann daraufhin fest und brachten ihn zur Dienststelle.
Die Ermittler der Kriminalpolizei Erlangen gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass der 39-Jährige das Feuer vorsätzlich gelegt hat. Der Mann zeigte sich psychisch auffällig, worin auch das Tatmotiv zu liegen scheint. Er wurde noch am Abend in einer Fachklinik untergebracht. Die Staatsanwaltschaft stellte Haftantrag gegen den Beschuldigten wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung. Er wird heute im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der 48-jährige Mann, der durch das Feuer leichte Verletzungen in Form einer Rauchgasvergiftung erlitten hatte, wurde im Krankenhaus ambulant behandelt.
Beamte des Fachkommissariats der Kriminalpolizei Erlangen sind derzeit mit der Begutachtung und Spurensicherung am Brandort beschäftigt. Das Vorgehen gestaltet sich schwierig, da Teile der Container als einsturzgefährdet gelten. Zwei Container sind aufgrund des Feuers komplett ausgebrannt, alle anderen Wohneinheiten wurden massiv in Mitleidenschaft gezogen, sodass auch diese nicht mehr bewohnbar sind. Der entstandene Sachschaden wird auf einen mittleren 6-stelligen Betrag geschätzt.
Ursprungsmeldung: Mann bei Feuer in Asylunterkunft verletzt - Verdächtiger in Haft
Am Donnerstag (28. September 2023) meldeten Zeugen gegen 14.25 Uhr ein Feuer in einer Unterkunft für Asylbewerber in der Schallershofstraße im erlanger Stadtteil Alterlangen. Hier befinden sich insgesamt 21 Wohncontainer, die räumlich sehr nahe zusammenstehen.
Bei Eintreffen der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei stand einer der Container in Vollbrand. Laut einem Sprecher der Feuerwehr waren schon bei der Anfahrt eine "starke Rauchentwicklung und Rauchsäule" zu sehen. Die Kräfte der Feuerwehr begannen umgehend mit der Löschung des Feuers. Es konnte jedoch nicht verhindert werden, dass sich die Flammen auch auf die übrigen 20 Container ausbreiteten.
"Unglaubliche" Hitzeentwicklung in brennenden Asylcontainern - eine Person verletzt
Entgegen erster Erkenntnisse war der in Brand geratene Container nicht von fünf Personen, sondern lediglich von zwei Männern bewohnt worden. Dies konkretisierte die Polizei in einer Mitteilung. Die übrigen drei Bewohner verteilen sich auf weitere drei Container (jeweils ein Bewohner pro Wohneinheit). Die verbleibenden Container waren nicht bewohnt. In dem Container, in dem das Feuer ausgebrochen war, wohnten zwei Männer, von denen einer mit leichten Verletzungen in Form einer Rauchgasintoxikation ins Krankenhaus gebracht wurde.
Der zweite Mann (39) steht nach derzeitigem Ermittlungsstand im Verdacht, das Feuer verursacht zu haben. Ob dies vorsätzlich oder fahrlässig geschah, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Beamte nahmen den 39-Jährigen fest und brachten ihn zur weiteren Sachbearbeitung zur Kriminalpolizei Erlangen. Hier werden die weiteren Ermittlungen zur finalen Brandursache geführt. Das Containerdorf ist nicht mehr bewohnbar, der entstandene Sachschaden wird auf eine Summe im niedrigen bzw. mittleren sechsstelligen Bereich geschätzt.
Laut der Feuerwehr hatte man mit einer ungeahnten Intensität des Feuers zu kämpfen. "In den Containern war alles unglaublich thermisch aufbereitet und heiß", beschrieb ein Feuerwehrsprecher die Lage am Ort. Insgesamt waren 80 Einsatzkräfte eingebunden. Da in unmittelbarer Nähe eine großangelegte Übung stattfand, erhielten die Erlanger Feuerwehrleute Unterstützung von Kräften aus München, Amberg und Würzburg.