Auf der A3 im Kreis Erlangen-Höchstadt kam es am Mittwoch (13. Dezember 2023) zu einem Unfall mit einer laut Polizei untypischen Ursache. Dabei rutschte eine 22 Tonnen schwere Ladung von einem Lkw.
Auf der A3: Am frühen Mittwochmorgen (13. Dezember 2023) kam es gegen 6.20 Uhr nahe Höchstadt an der Aisch zu einem Verkehrsunfall mit einem Großraumtransporter, berichtet die Verkehrspolizei Erlangen und verweist auf eine untypische Unfall-Ursache.
Bei dem Großraumtransporter handelte es sich um einen Sattelzug, der auf der Autobahn in Richtung Würzburg unterwegs war. Er hatte einen sogenannten "medical highloader" für den Flughafen Köln geladen, womit "Krankenbetten und -fahrstühle zur Einstiegstür von Flugzeugen hochgefahren" werden, erklärt die Verkehrspolizei in ihrem Pressebericht. Wegen seiner Überbreite konnte der Transporter in einer Baustelle zunächst aber nicht überholt werden - ganz zum Ärger eines 48-jährigen Handwerkers. Dieser fuhr laut den Polizeibeamten "mit seinem Kleinbus bis auf wenige Meter auf und signalisierte mit Lichthupe, dass er vorbei will".
Verkehrsunfall mit Sattelzug auf A3: Wütender Handwerker verursacht stundenlange Sperrung
Circa einen Kilometer vor der Ausfahrt Höchstadt-Ost wurde die Fahrbahn dann breiter und der Handwerker überholte den Großraumtransporter schließlich. Danach scherte der 48-Jährige jedoch kurz "vor der mit 80 km/h fahrenden Sattelzugmaschine ein und bremste ohne jeglichen Grund massiv ab", heißt es im polizeilichen Pressebericht. Ein Auffahren des Tiefladers auf den Kleinbus konnte trotz augenblicklicher Vollbremsung seines 46-jährigen Fahrers nicht verhindert werden. Dazu teilt die Verkehrspolizei Erlangen mit: "Bei einem Auffahrunfall liegt die Ursache fast immer beim Fahrer des hinteren Fahrzeuges. Dem ist wohl nicht immer so."
Durch den Aufprall rissen zwei Ketten der Ladungssicherung des 22 Tonnen schweren "medical highloaders" und er prallte gegen die Bordwand des Tiefladers - rutschte dabei zum Teil auch von der Ladefläche. Ein Bergungsunternehmen war notwendig, um die Maschine wieder sicher auf den Sattelzug zu bekommen. Daher war eine Fahrspur der A3 für circa vier Stunden gesperrt.
Die beiden Fahrer blieben unverletzt, aber es entstand nach ersten Schätzungen insgesamt ein Schaden in Höhe von mindestens 50.000 Euro. Der Handwerker machte keine Angaben zum Grund seines Ausbremsens des Sattelzugs. Die Verkehrspolizei vermutet aber, er habe "den Lkw-Fahrer maßregeln" wollen. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs eingeleitet und sein Führerschein sichergestellt. Der Unfall wurde von Zeugen beobachtet und darüber hinaus per Dashcam aufgezeichnet.