Bei der ersten Brieftauben-Versteigerung in Mühlhausen wollten etliche Züchter ein Schnäppchen machen. Nur symbolisch kamen 21 Tiere unter den Hammer, die beim Steigerwald-Derby erfolgreich abgeschnitten hatten.
Jürgen Kehn aus Burgebrach investierte einen Teil seines 120-Euro-Gewinns gleich wieder in eine Taube. Für 45 Euro ersteigerte er das Tauben-Männchen aus dem Höchstadter Schlag Zeiler. Ein Schnäppchen sozusagen für den Burgebracher Züchter. Denn Walter Schlenk aus Sulzbach-Rosenberg, der bei der Abschlussveranstaltung des ersten Steigerwald-Derbys als Auktionator fungierte, ließ wissen, dass gute Tiere normalerweise erst ab 50 Euro aufwärts zu haben sind.
Und die Zeiler-Taube war ein Klasse-Vogel: Sie war die schnellste Taube beim Endflug und hat in vier Flügen drei Preise errungen. Bei ihrem neuen Besitzer bekommt die Taube eine große Voliere und wird zur Züchtung verwendet. Fliegen wird sie nicht. "Sie würde ja sonst wieder nach Mühlhausen zurück fliegen", erklärt Jürgen Kehn dem Tauben-Laien.
Werbung für den Sport Vor der Versteigerung der beim Derby eingesetzten Tiere konnten diese in die Hand genommen und nach den jeweils eigenen Kriterien des Züchters beurteilt werden. Walter Schlenk ist dafür Profi: "Standards" seien Gesamteindruck, Qualität des Gefieders und Körperbau, erklärt er. 21 Tauben, die im Derby mitgeflogen waren, wurden durch Schlenk versteigert. Es handle sich um ganz hervorragende Tiere aus dem In- und Ausland. Mit ihnen könne man die eigene Zucht verstärken, betonte Schlenk. Bekannte Namen mit guter Abstammung seien darunter. "Man wird noch von ihnen hören", ist sich Schlenk sicher.
Für die Einsatzstelle Mühlhausen war das erste Steigerwald-Derby ein großer Erfolg. Durch das Vermieten der Tiere konnte auch Nicht-Züchtern der Brieftaubensport näher gebracht werden. Initiator des Derbys war Herbert Schorr aus Burghaslach.
Der Einstiegspreis bei der Versteigerung betrug 30 Euro, dann ging es in Schritten von fünf Euro weiter. Bei der Siegerehrung galt es, zunächst die vier Derbyflüge zu werten. Gewertet wurden dann auch die schnellsten Tauben auf allen vier Flügen. Die drei ersten Sieger im End- oder Hauptflug über 270 Kilometer konnten Preisgelder in Höhe von 500, 250 und 150 Euro mit nach Hause nehmen.
Den ersten Platz belegte Martin Ritthammer ( Raycing Ritthammer), den zweiten Platz Jochen Beck (Team Velux), Platz drei ging an Uwe Pavelka vom Sportschau-Club Schirnsdorf.