Autos tanken Strom am Herzogenauracher Atlantis

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Dietmar Klenk, technischer Leiter der Herzo-Werke, "betankt" den Dienst-BMW des Bürgermeisters, beobachtet von German Hacker, Jürgen Bauer und Patrick Geiger, dem Leiter der Herzo-Bäder- und Verkehrs-GmbH (v. l.). Foto: Richard Sänger
Dietmar Klenk, technischer Leiter der Herzo-Werke, "betankt" den Dienst-BMW des Bürgermeisters, beobachtet von German Hacker, Jürgen Bauer und Patrick Geiger, dem Leiter der Herzo-Bäder- und Verkehrs-GmbH (v. l.).     Foto: Richard Sänger

Mit der inzwischen zehnten Ladesäule im Stadtgebiet verbessern die Herzo-Werke die Bedingungen für die E-Mobilität.

Der Ausbau des öffentlichen Netzes für Elektroautos kommt in Herzogenaurach gut voran. Jetzt wurde am Freizeitbad Atlantis eine weitere Ladesäule in Betrieb genommen. "Wir haben jetzt ein Ladenetzwerk mit zehn Standorten und 20 Ladepunkten", erläuterte Jürgen Bauer, Geschäftsführer der Herzo-Werke, bei der Inbetriebnahme. Die Ladestationen sind standardmäßig mit zwei Ladepunkten je 22 kW ausgerüstet. Zudem gibt es je eine Ladestation für E-Bikes am Freibad in der Tuchmachergasse und am Imbissplatz· an der Schütt. Eine weitere wird noch am Freizeitbad eingerichtet.

Die Ladesäule auf dem Parkplatz des Freizeitbades sei ideal, erklärte Bürgermeister German Hacker (SPD), denn die meisten E-Autos bzw. Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge hätten derzeit eine Ladeleistung zwischen 3,7 kW und 22 kW. So könne zum Beispiel ein Renault Zoe mit einer Reichweite von 300 Kilometern in etwa zwei Stunden komplett elektrisch betankt werden. "Ideal für die Besucher des Atlantis. Wenn sie das Bad verlassen, ist ihr Auto vollgetankt", merkte der Bürgermeister an. Die Tochtergesellschaften der Stadt Herzogenaurach gingen derweil mit gutem Beispiel voran, soweit es technisch möglich ist, werden Autos mit Verbrennungsmotoren konsequent durch Modelle mit Elektro- oder Hybridantrieben ersetzt. So sind aktuell bereits acht städtische E-Fahrzeuge auf Herzogenauracher Straßen unterwegs.

Mit Inbetriebnahme der neuen Ladesäule sei aber das Ende des Ausbaus noch nicht erreicht. "Wir werden das Netz kontinuierlich ausbauen und haben für 2020 weitere 26 Ladepunkte geplant", erklärte Bauer. Darunter befinden sich auch Gleichstrom­ Schnellader, an denen mit bis zu 50 kW bzw. 100 kW geladen werden kann. Bei allen zukünftigen Erschließungsmaßnahmen für neue Wohn- und Gewerbegebiete sowie bei Straßensanierungen würden die höheren Leistungsanforderungen durch die E-Mobilität beim Bau der Stromnetze berücksichtigt. Der Ausbau öffentlicher Ladestationen, deren Kosten pro Stück Bauer mit rund 6000 Euro bezifferte, werde sich am Bedarf und auch an der Verfügbarkeit von Fördermitteln von Bund und Land orientieren. Für das kommende Jahr sind dafür rund 160 000 Euro vorgesehen.

Die Ladesäulen seien wichtig, insbesondere auch für Besucher oder Geschäftsreisende, die per App nach einer Auflademöglichkeit suchen. Wie der Bürgermeister erläuterte, benötige man bei neueren Fahrzeugen meist keine App mehr, die Ladestationen werden automatisch im Navigationssystem angezeigt.

Säulen nicht blockieren

"Auch muss nicht an jeder Straßenecke eine Säule stehen", betonte Hacker. Denn viele private Ladevorgänge würden am Garagen- oder Carportplatz sowie während der Arbeitszeit an Stellplätzen der Firmen durchgeführt. Ein kleines Problem gibt es dennoch: Einige Ladestationen werden von Dauerparkern blockiert. Die Fahrer der E-Autos schließen ihre Autos, gehen nach Hause oder zur Arbeit und das Fahrzeug belegt über Stunden oder während der Nacht den Ladeplatz.

Seit Ende August 2019 werden die Ladesäulen im Stadtgebiet Herzogenaurach abgerechnet. Bei den Ladesäulen Rathaus, Werner-Heisenberg-Straße und Parkdeck steht die Umrüstung noch aus. Stromkunden der Herzo-Werke profitieren mit einem ermäßigten Tarif gegenüber den Drittanbietern.