Die Gemeinde Aurachtal will heuer sämtliche Projekte ohne Kreditaufnahme schultern.
Seit 2009 ist die Gemeinde Aurachtal nun schon schuldenfrei, und sie soll es auch in Zukunft bleiben. Wie Kämmerin Katy Schumann in der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte, sind im Haushalt 2017 keine Kreditaufnahmen vorgesehen, sehr zur Freude der Gemeinderäte, die dem Zahlenwerk einmütig zustimmten.
Der Verwaltungshaushalt, aus dem der laufende Gemeindebetrieb bestritten wird, schließt der Planung zufolge mit einem Überschuss von 174 000 Euro ab. "Das ist gemessen am Haushaltsansatz des Vorjahres mit 461 000 Euro eine eher geringe Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt, aber entscheidend dafür ist die Steuerkraft", erklärte die Kämmerin.
Die fünf großen Blöcke im Verwaltungshaushalt sind die Personalausgaben mit 542 000 Euro, die sich auf Höhe des Vorjahres bewegen. Viel Geld fließt in die Kinderbetreuung, das Schulwesen und in den Straßenunterhalt. Sie liegen für die beiden Kindertagesstätten in Aurachtal, die in kirchlicher Trägerschaft sind, bei rund 395 000 Euro und betragen damit pro Kind und Jahr rund 1900 Euro.
Steuerkraft steigt um 13 Prozent
Der Grundschulbetrieb wird 231 000 Euro kosten und damit 2100 Euro pro Aurachtaler Grundschüler. Aber auch bei den Mittelschülern müssen pro Schüler 2000 Euro an die Stadt Herzogenaurach bezahlt werden. Für den Straßenunterhalt sind 200 000 Euro eingeplant, die ersten Baumaßnahmen sollen im zweiten Quartal beginnen. Der Unterhalt des Kanal- und Wassernetzes ist mit rund 700 000 Euro kalkuliert.
Durch die Beteiligung an der Einkommenssteuer wird Aurachtal rund 2,3 Millionen Euro einnehmen, muss dafür aber Einbußen beim kommunalen Finanzausgleich hinnehmen. Die zweitwichtigste Einnahme ist die Gewerbesteuer mit rund 800 000 Euro. Im Vergleich zu 2016 steigt die Steuerkraft der Gemeinde um nahezu 13 Prozent.
Da die Steuerkraft ein wesentlicher Bestandteil zur Berechnung der Kreisumlage ist, müssen an den Landkreis rund 1,5 Millionen Euro und damit 186 000 Euro mehr als im Vorjahr abgeführt werden. Neben der Kreisumlage zahlt die Gemeinde an die Verwaltungsgemeinschaft noch eine Verwaltungsumlage in Höhe von 426 000 Euro und damit 69 000 Euro mehr als im Vorjahr.
370 000 Euro aus den Rücklagen
Aus dem Vermögenshaushalt sollen 1,4 Millionen Euro investiert werden, und zum Haushaltsausgleich müssen 370 000 Euro aus den Rücklagen entnommen werden. Diese werden am Jahresende noch bei rund 900 000 Euro liegen. Der Neubau der Kita in Falkendorf mit einer Bausumme von rund zwei Millionen Euro steht an erster Stelle. Zur Finanzierung will die Kämmerin zunächst auf Haushaltsausgabereste zurückgreifen, aktuell werden die Voraussetzungen für die Schaffung von Baurecht vorangetrieben.
Für die Umgestaltung von Spielplätzen wurden 100 000 Euro eingestellt, wobei an der Skateranlage nur noch Abschlussarbeiten getätigt werden müssen. Zum Abschluss des wasserrechtlichen Verfahrens gehört auch die Baustelle an der Fürther Straße, und für den Umbau der Regenüberläufe werden 300 000 Euro benötigt. Für die Städtebauförderung im Ortskern Münchaurach und für Maßnahmen der Dorferneuerung liegt eine Ausgabeermächtigung über 500 000 Euro vor. Zudem müssen Maßnahmen aus dem Vorjahr wie der Breitbandausbau und die Erneuerung von Buswartehäuschen zum Abschluss gebracht werden. Soweit weitere Wohnbauflächen ausgewiesen werden, werde die Finanzierung zunächst nicht über den Haushalt erfolgen, sondern über einen Kontokorrentkredit projektfinanziert.