35 Jahre hat das das "neue" Auto der Feuerwehr Saltendorf-Bösenbechhofen auf dem "Buckel". Der Kommandant und sein Sohn haben den Wagen für Einsätze fit gemacht.
500 Stunden Arbeit steckten Hubert und Richard Dorsch gemeinsam in die Restaurierung des neuen Einsatzfahrzeugs der Freiwilligen Feuerwehr Saltendorf-Bösenbechhofen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Am Sonntagnachmittag präsentierte die Feuerwehr stolz ihr nach außen hin wie neu erscheinendes TLF 8/18.
Bei dem Truppfahrzeug handelt es sich um einen Unimog, in dem drei Personen Platz finden. Für rund 20 000 Euro ersteigerte die Stadt Höchstadt das 35 Jahre alte Fahrzeug im April von den Kollegen der Erlanger Feuerwehr. Im Anschluss nahmen sich Kommandant Hubert Dorsch und sein Sohn Richard vier Monate lang der Außenrestaurierung des Tanklöschfahrzeugs in mühevollster Kleinarbeit an.
Für den gelernten Kfz-Mechaniker Hubert Dorsch war diese Aufgabe eine Herzensangelegenheit. "Insgesamt 300 Stunden arbeitete ich an dem Fahrzeug, mein Sohn weitere 200", berichtet der Kommandant.
Seine Feuerwehr steckte in den Umbau zusätzliche 5000 Euro. Immerhin musste das Fahrzeug durch die Befreiung von Rost und den Austausch zahlreicher Teile auf zukünftige Einsätze vorbereitet werden. Den Feinschliff in Form frischer Lackierung übernahm eine Adelsdorfer Firma dann sogar kostenlos.
Die Fahrzeugweihe fand im Rahmen eines Grillfestes auf dem Gelände der Feuerwehr in Saltendorf statt. Gekommen waren neben benachbarten Wehren und Ehrengästen auch viele Bürger aus den beiden Höchstadter Ortsteilen. "117 Jahre haben wir auf dieses Auto gewartet", meinte da mancher scherzhaft.
Bisher verfügte die Freiwillige Feuerwehr Saltendorf-Bösenbechhofen lediglich über einen Bulldog mit Anhänger. "Sie haben nun endgültig ausgedient", versichert Hubert Dorsch stolz.
Das Gründungsjahr der Feuerwehr, 1896, ist auch auf dem Nummernschild des neuen Fahrzeugs zu lesen.
"Gut Ding braucht eben Weile", findet Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Nachhaltiger Druck seitens der Feuerwehr habe letzten Endes für die Zustimmung des Stadtrats zu dieser Investition gesorgt.
Weiter lobte Brehm die "ehrenamtliche Spitzenleistung" im Zuge der Restaurierung. Genau, wie der Etzelskirchener Pfarrer Stefan Pröckl, der um Gottes Segen für das Fahrzeug bat, wünschte aber auch Brehm der Feuerwehr möglichst wenige Einsätze. Die Nähe zur Autobahn führe schließlich zu besonders vielen Einsätzen bei teils schweren Unfällen.
Aus Sicht von Landrat Eberhard Irlinger (SPD) spielen Investitionen in solch kleine Wehren eine entscheidende Rolle. "Wir wollen Feuerwehren in kleinen Dörfer wie hier mit allen Mitteln erhalten", verkündete er. Der feuerwehrtechnische Innenausbau des neuen Aushängeschildes der Feuerwehr Saltendorf-Bösenbechhofen ist derzeit in Arbeit. Schon bald soll das Fahrzeug dann aber zur Wasserversorgung und Brandbekämpfung in kleinem Umfang verwendet werden.