Das Dach der Aischtalhalle hat seine besten Tage hinter sich. Zur Zeit dichten Arbeiter es ab, damit nicht weiter Wasser eindringt. CSU-Vorsitzender Alexander Schulz ist der Meinung, man hätte schon vor Jahren handeln müssen.
                           
          
           
   
          Wenn Alexander Schulz, CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat  Höchstadt, ein Symbol braucht, um seine Kritik an der seiner Meinung nach verfehlten Sanierungspolitik zu verdeutlichen, dann wählt er meist jenes von den Eimern. 
       
"Beschämend", sei es gewesen und "nicht mehr zu übersehen". Mehrere Eimer mussten zum Neujahrsempfang der Stadt im Januar in der Aischtalhalle aufgestellt werden. Denn es tropfte  Wasser von der Decke. 
"Das war im Januar", betont Schulz eindringlich. Dass erst  jetzt im Oktober  Arbeiter aufs Dach steigen, habe  für ihn  nichts mit  zeitraubenden Ausschreibungen  zu tun. So etwas werde direkt vergeben und könne somit schneller über die Bühne gehen, ist er sich sicher.  
Undicht, veraltet,  zu klein
Dass das Dach der Halle, die 1983 fertig gestellt wurde, stellenweise undicht, die Sanitäranlagen veraltet und zu klein sowie  der Hallenboden schadhaft ist, sei lange bekannt, sagt Schulz.  Er ist der Meinung, man hätte bei der Aischtalhalle schon viel früher handeln müssen. Das habe die CSU im Stadtrat stets angemahnt, doch passiert sei nichts. "Und jetzt bleibt uns nur Flickschusterei übrig", so Schulz. 
Schulz: Zu viele Millionenprojekte
Wäre eine Generalsanierung oder gar ein Neubau eine Alternative? Nein,  momentan nicht, sagt Schulz. Aufgrund der langen Liste an Großprojekten (Schulz nennt die Eishalle, das Freibad und  Straßensanierungen), sehe sich die Stadt  finanziell  momentan nicht in der Lage. Erneut spricht Schulz von einem "Sanierungsstau" in Höchstadt. Es würden sich die Millionenprojekte türmen. Und das, obwohl  laut Schulz bei der Aischtalhalle  eine Sanierung schon vor zehn Jahren im Gespräch gewesen sei. 
Eishalle: Schon jahrelang Thema
Das gleiche sehe er bei der Eishalle. Schulz erinnert daran, dass Axel Rogner, JL-Stadtrat und Verwaltungsratsvorsitzender des Höchstadter Eishockeyclubs,   erst kürzlich betont habe, er dränge bereits seit fünf bis sechs Jahren darauf, dass an der Eishalle etwas gemacht wird.   
Schulz bedauert, dass die Stadt jetzt ihre  Rücklagen komplett aufbrauchen  und  enorm Kredite aufnehmen müsse. Die Stadtspitze  verlasse sich  dabei blindlings  auf gute Zinsen in den nächsten Jahrzehnten, sagt Schulz. "Wenn die Zinsen aber nur ein Prozent steigen, dann kriegen wir massive Probleme." Bürgermeister Gerald Brehm (JL) wundert sich über die Kritik. Er  verweist auf gemeinsame Entscheidungen im Stadtrat und den Ausschüssen. Dort habe man sich zusammen darauf geeinigt, dass man das Millionenprojekt Aischtalhalle  aufschieben wird und zunächst dort etwas macht, wo dringend nötig. "Man kann nicht alles gleichzeitig machen", sagt Brehm. Da sei man sich einig gewesen.