Am vergangenen Wochenende luden die Aischer Fischer - bei eher aprilmäßigem Wetter - zu ihrem 18. Fischerfest ein. Die Glücklichen angelten kiloweise Flossentiere, die weniger Erfolgreichen wurden entschädigt, zum Beispiel mit Fleisch.
Der Höhepunkt des Fischerfests war das Hegefischen, das "Hanni-Schüpferling-Gedächtnisfischen", am Sonntag in den frühen Morgenstunden. Schon ab 6 Uhr hieß es: Wer zieht den schwersten Fisch an Land? Hanni Schüpferling war vor mehr als einem halben Jahrhundert Gründungsmitglied der Aischer Fischer.
Am Samstagabend läuteten die Petrijünger das Fest mit einer Schlachtschüssel ein. 100 Portionen Kesselfleisch wurden verkauft. Früher reichten zwei Kessel zur Zubereitung der Schlachtschüssel. Heute brauchen die Köche drei Kessel und das passt gerade so. Neu im Angebot waren geräucherte Karpfen und Forellen, aber auch Bratwürste und Steaks wurden gerne gegessen. "Die Bratwürste hat unser Vereinsmitglied, der Metzger Gerhard Brendel, selber hergestellt.
Die Fische hat unser Exkassier Robert Herold geräuchert und die Kuchen und Torten wurden von den Ehefrauen der Vereinsmitglieder gebacken”, erklärte Vorsitzender Gerhard Zender stolz.
Samstag war der Tag der Kinder Am Samstag von 10 bis 13 Uhr waren die Kinder dran. Im Rahmen des Ferienprogrammes wurden sie in Fischkunde, in der Kunst des Angelns und im Bleigießen unterwiesen. Die beiden Jugendvertreter Anna Grünwald und Stefan Schleicher sowie weitere sieben Mitglieder der Jugendgruppe leiteten das Programm.
Das Blei, das normalerweise im Winter gegossen wird, ist ein Hilfsmittel beim Angeln. Es sitzt 20 bis 30 Zentimeter hinter dem Angelhaken, muss beim Angeln am Grund liegen und der Haken mit dem Köder treibt weiter oben. Die Bleireste, meist vom Schrotthändler, werden geschmolzen und in Formen gegossen.
Das Interesse der zwölf teilnehmenden Kinder war groß und am Schluss waren sie mächtig stolz auf ihre selbst geangelten Fische und die gegossenen Bleistücke. Zur Belohnung durften sie diese nach einer leckeren Brotzeit mit nach Hause nehmen. Eigentlich war der kleine Nicklas gekommen, um einen großen Hai zu fangen, aber es blieb dann doch bei einer Rotfeder.
Mit der "Ziach" der Kälte getrotzt Am Samstagabend spielte Franz Loh, Mitglied der Fischer, auf seiner "Ziach", einer steirischen diatonischen Harmonika, bei recht frischen Temperaturen vor und im Zelt zur Unterhaltung auf, und trotz der Kälte hielten es die Gäste dank seines schwungvollen Spiels lange aus.
Am frühen Sonntagmorgen saßen die Angler aus elf Vereinen geduldig von 6 bis 11 Uhr an der Aisch zwischen dem Medbacher Wehr und der Aischbrücke bei der Aischer Mühle.
Einige Teilnehmer hatten extra am Samstag ihre Zelte zum Übernachten an der Aisch aufgestellt, um gleich am Morgen zur Stelle zu sein. Ab 11.15 Uhr kamen alle erfolgreichen Teilnehmer der Reihe nach zum spannenden Abwiegen. Wer hat wohl den schwersten Fang gemacht? Aber erst nach dem Mittagessen mit Schweinebraten, Gegrilltem und Adlerhaxn wurde das Geheimnis gelüftet.
Erfolgreiche werden aufgerufen Vorsitzender Gerhard Zender machte es spannend, indem er zunächst einige Ehrengäste begrüßte, bevor er die erfolgreichsten Angler aufrief. Es waren 69 Teilnehmer, darunter 22 Fänger, die 81 580 Gramm Fisch aus der Aisch gezogen hatten. Karpfen, Brachsen, Zander, Hecht, Schuppenkarpfen, Giebel und Waller hatten angebissen.
Gesamtsieger war Daniel Dresel aus Höchstadt (FV Aisch) mit einem Karpfen mit einem Gewicht von 9420 Gramm und einem zweiten Karpfen mit 2700 Gramm.
Ihm folgte Konrad Schmidt aus Höchstadt (FV Höchstadt) mit zwei Karpfen und einem Gesamtgewicht von 6720 Gramm. Der Spiegelkarpfen von Thomas Hartenfels aus Haid (FV Aisch) wog 6340 Gramm und brachte ihm den dritten Platz ein. Viertbester Angler war Dieter Gädtke (FV Aisch) mit zwei Karpfen, die ein Gewicht von 6100 Gramm hatten. Christopher Kästner war der beste Aischer Jugendfischer und belegte mit zwei Karpfen und einem Gesamtgewicht von 5500 Gramm den fünften Platz.
Jeder der erfolgreichen Teilnehmer durfte sich eine der vielen attraktiven Ehrengaben, also Preise, aussuchen. Die restlichen Ehrengaben zog Lennard Rehn als Glücksfee aus einem Topf, in dem die Karten der 47 glücklosen Angler lagen.
Bei Kaffee und Kuchen ließen die Petrijünger das Fest ausklingen. Vorsitzender Gerhard Zender bedankte sich bei seinen fleißigen Helfern und erinnerte an den Tagesausflug am 5. Oktober nach Würzburg mit Rückweg über Iphofen. Anmeldungen nimmt ab sofort der Vorstand unter der E-Mail-Adresse vorstand@fischereiverein-aisch.de entgegen.