AfD stellt Listen für Stadträte Höchstadt, Herzogenaurach und Erlangen auf

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Christian Beßler (r.) führt die Stadtratsliste der AfD in Höchstadt an. Das Bild zeigt ihn mit Kreisvorsitzendem Siegfried Ermer bei einer AfD-Veranstaltung im Jahr 2017. Archivfoto: Pauline Lindner
Christian Beßler (r.) führt die Stadtratsliste der AfD in Höchstadt an.  Das Bild zeigt ihn mit  Kreisvorsitzendem  Siegfried Ermer bei einer AfD-Veranstaltung im Jahr 2017.  Archivfoto: Pauline Lindner

Lange ist es, zumindest von außen betrachtet, still gewesen bei der AfD in Erlangen-Höchstadt. Kurz vor knapp wurden nun doch noch Listen eingereicht.

Während seit Monaten allerorten Gruppierungen und Parteien medienwirksam ihre Listen- und Bürgermeisterkandidaten nominierten, kam von der AfD nichts.

Kurz vor knapp wurden nun doch noch Listen eingereicht. Die Frist hierzu endete am Donnerstagabend. Wie der Fränkische Tag auf Anfrage bei AfD-Kreisvorsitzendem Siegfried Ermer erfahren hat, tritt seine Partei für die Stadtratswahlen in Höchstadt, Herzogenaurach und Erlangen an. Und auch eine Kreistagsliste gibt es. Die Höchstadter Liste umfasse zehn Personen, die Erlanger Liste 17 Personen und die Herzogenauracher Liste sieben. Hier habe man die Liste nicht voll bekommen. "Und wenn hier vielleicht nur zwei Kandidaten von uns einziehen, dann werden diese ihre Duftmarke hinterlassen", so Ermer. Die Kreistagsliste umfasse 20 Kandidaten und setze sich vor allem aus Personen der genannten Stadtratslisten zusammen.

Bürgermeisterkandidaten stelle die örtliche AfD nicht, so Ermer. "Wir wollen ernsthaft im Stadtrat mitarbeiten." Die Aussichten auf ein Bürgermeisteramt eines AfD-Kandidaten seien eher unrealistisch einzuschätzen, sagt Ermer. Man wolle keine "Witzveranstaltung" aus der Kommunalwahl machen. Die Amtsinhaber seien "in der Bevölkerung stark verankert". Über eigene Bürgermeisterkandidaten könne die AfD vielleicht in sechs Jahren nachdenken. Bis dahin wolle man sich in den Stadträten etablieren, so Ermer.

Die AfD hatte - anders als die meisten anderen Gruppierungen - der Presse keine Einladung zu ihren Nominierungsveranstaltungen zukommen lassen. Daher waren zunächst auch keine Namen auf den Listen bekannt, die derzeit dem Prozedere gemäß bei den Kommunalverwaltungen auf ihre Zulässigkeit geprüft werden.

Auch auf Nachfrage am Donnerstag wollte Ermer die Namen der Kandidaten noch nicht veröffentlicht wissen. Hierzu müsse er erst Rücksprache mit den Kandidaten halten. Man habe bisher mit der Veröffentlichung von Namen auch schon "schlechte Erfahrungen" gemacht, sagt Ermer. Aus Herzogenaurach kam dann am Donnerstagabend noch die Meldung der Kandidaten (siehe unten). Alle beträten "politisch Neuland", sagt Spitzenkandidat Roland Reichelsdorfer.

Christian Beßler auf Platz 1

Für Höchstadt ist bekannt, dass Christian Beßler die Stadtratsliste anführt. Und auch auf der Kreistagsliste sei Beßler "vorne mit dabei". Ermer, der in Höchstadt wohnt, werde selbst nicht kandidieren. Beßler, der am Donnerstag telefonisch zu erreichen war, vertröstet, was die Liste der Kandidaten in Höchstadt anbetrifft. Sein Ziel sei es, im Kommunwahlkampf, die AfD zu "entdämonisieren".

Im Stadtrat Höchstadt gebe es so gut wie keine Unternehmer mehr. Der 49-Jährige Höchstadter, der einen Handel mit Autoersatzteilen aus China betreibt, wolle hier seine Wirtschaftserfahrung einbringen.

Beßler, bis 2010 CSU-Mitglied, war seit 2017 Vorsitzender des damals neu gegründeten AfD-Ortsverbands Aischgrund/Höchstadt. Vergangenes Jahr gab er diesen Posten an Alexander Hren ab. Neben dem Höchstadter gibt es noch einen Ortsverband Heroldsberg-Eckental-Kalchreuth.

Spitzenkandidat Roland Reichelsdorfer teilt die AfD-Stadtratsliste für Herzogenaurach wie folgt mit:

1. Roland Reichelsdorfer,

2. Beatrice Bieger,

3. Ralph Görke,

4. Günter Paschke,

5. Ilona Debreczini,

6. Siegrid Grahn,

7. Johann Kecker;