Adelsdorfs Bürgermeister: Geld statt Dienstauto?

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Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal, hier mit dem Dienstauto, will in Zukunft seinen Privat-Pkw nutzen. Foto: privat
Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal, hier mit dem Dienstauto, will in Zukunft seinen Privat-Pkw nutzen.  Foto: privat

Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) will am Mittwoch dem Gemeinderat einen Vorschlag unterbreiten, der sein bisheriges Dienstauto obsolet machen würde.

Ein Bürgermeister ist eigentlich immer im Dienst. Ortstermine, Abendveranstaltungen, Seminare am Wochenende. Aber auch ein Bürgermeister, sei er noch so vielbeschäftigt, hat ein Privatleben. Das gilt auch für Adelsdorfs Gemeindeoberhaupt Karsten Fischkal (FW).

Die Trennung von Privatem und Dienstlichem bedeutet für ihn vor allem eines: umständliche Mehrbelastung. Denn die Verwendung des Dienstautos ist einem Bürgermeister nur gestattet, wenn es sich auch um eine dienstliche Fahrt handelt. Die Vorschriften sind da klar. Und ein Bürgermeister kommt schnell in die Bredouille, wenn er damit nicht korrekt umgeht. "Wenn ich mal kurz vor Ladenschluss noch einen Kasten Mineralwasser kaufen will, muss ich erst noch das Auto tauschen", sagt Fischkal. Zudem sei er oft als Kreisrat unterwegs. Diese ständigen Wechsel seien im Alltag einfach unpraktisch.

Deshalb will Fischkal am Mittwochabend dem Gemeinderat den Vorschlag unterbreiten, künftig den Dienstwagen nicht mehr zu verwenden und künftig mit seinem Privat-Pkw zu fahren. Dafür will er die Dienstaufwandsentschädigung um rund 320 Euro erhöhen lassen.


Maximal 668 Euro im Monat

Die Dienstaufwandsentschädigung bekommt ein Bürgermeister zusätzlich zu seinem Gehalt. Sie ist gesetzlich geregelt bis zu einer Obergrenze von 668 Euro im Monat. Fischkal schlägt eine Erhöhung seiner Entschädigung bis zu diesem Maximalbetrag vor. Sprit, Unterhalt, Versicherung und Kfz-Steuer wolle er dann komplett privat zahlen.

Kein Draufzahlgeschäft für die Gemeinde, sondern im Gegenteil: Adelsdorf könnte sparen. Die aktuellen jährlichen Kosten für das Dienstfahrzeug inklusive aller Betriebskosten belaufen sich nach Informationen aus der Rathausverwaltung auf rund 6500 Euro. Die höhere Aufwandsentschädigung schlage mit 3809 Euro mehr zu Buche. Es bleibe also für die Gemeinde eine Einsparung von 2691 Euro.

Stimmen die Gemeinderäte zu, wird Fischkal bald in einem Familienauto zu den Bürgermeister-Terminen fahren. Privat ist Fischkal in einem Van der Marke Ford Galaxy unterwegs. Beim Gemeindeauto handelt es sich um ein Modell der Kompaktklasse, einen Mazda 5.


PCs kaufen oder Geld auszahlen?

Der Gemeinderat wird sich noch mit einem weiteren Thema der finanziellen Vergütung von Gemeindevertretern beschäftigen. Fischkal möchte regeln, wie die Gemeinde in Zukunft mit den Computern der Gemeinderäte umgeht. Viele Gemeinden würden ihren Räten Notebooks oder PCs zur Verfügung stellen, sagt Fischkal. Für Adelsdorf plädiert er für eine andere Lösung. Jeder Gemeinderat, der die elektronische Ladung nutzt, solle im Jahr mit 250 Euro vergütet werden. Die Gemeinderäte werden also noch darüber zu diskutieren haben, wie günstig oder ungünstig eine Anschaffung eines Laptops im Vergleich zu dem jährlichen Geldbetrag ist.


Gesucht wird neuer Straßenname

Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung ist ein Antrag der Grünen-Fraktion, die geplante Erweiterung der Gewerbeflächen eine Nummer kleiner zu gestalten. Auch behandelt wird ein Antrag der FW, der die Verkehrssicherheit betrifft. Die FW fordern die Anschaffung von elektronischen Tafeln, die den Autofahrern ihre Geschwindigkeit anzeigen. Zuletzt wird auch über einen Straßennamen für das Baugebiet "Alter Sportplatz" diskutiert - und wohl auch ein Name festgelegt. Fischkal plädiert für die Nennung eines seiner Vorgänger: Bürgermeister-Trapp-Straße.